Zwischenstand (und täglich grüßt das RKI)

 

 

 

 


 

Nun ist also der erste Monat eines Jahres fast an sein Ende gelangt, in dem es, ruft man sich den öffentlichen Optimismus des letzten Sommers in Erinnerung, weitgehend wieder alles so sein sollte wie vor dem Auftreten des Covid 19 Ärgernis, der nicht nur unsere Wirtschaftswachstums-Drüsen seit einem Jahr immer neu verstopft, doch wie das auch an vielen anderen Orten weiterhin geschieht, aufgemerkt und in weit höheren Zahlen der Ansteckungen und des Zu- Grunde-Gehens, es verliert sich mehr und mehr in dem Ohnmachtsgefühl, nun in einer Welt zu leben, wo der Fußball der Bundesligen eine Geisterveranstaltung ist und im Amateurbereich eine Erinnerung, es Volksfeste gleichfalls nur noch in solchen gibt, trotz Geisterbahnen und es ist nicht gewiss, dass sie weiter existieren werden, wenn der Lockdown über das Jahr anhält.

 

Und was geht da noch alles grad denselben Bach runter, was uns selbstverständlich zu (er)leben war?

 

 

 

Immerhin zeigt sich der Erstligafußball auch im Geistermodus langweilig wie in den Vorjahren, das “ auf der Meisterschale schon vorgraviert, während die Top Klubs, als die sie sich bezeichnen, es zufrieden scheinen, möglichst dicht hinter den Bayern in der Tabelle des letzten Spieltag zu stehen, wo eigentlich nichts dagegen einzuwenden wäre, ginge diese Dauer-Belangweilung nicht mit einem immensen Aufwand einher, der an anderer Stelle eher gebraucht würde, doch wie bei den großen Banken meint die Statistik wohl auch hier, dass der Fußball to big to fail oder in der Sprache unserer Kanzlerin Alternativlos ist.

 

 

 

Was hätte der Homo Vulgaris auch an Alternativen, zumal in einer Zeit, die sich eben nicht als das zeigt, worauf uns das Vorjahr vertröstet hat, trotz vorsichtiger Stimmen der Virologen und Sozialwissenschaftler? Das Zurück- zur- Normalität beginnt sich nun eher in ein Gedicht von T.S. Elliot zu wandeln, für die Kulturlandschaft tut es das auf jeden Fall und wenn Politiker im Fernsehen Durchhaltewille beschwören, haben sie es scheinbar immer noch nicht verstanden, dass an ihrer Glaubwürdigkeit viel leichter zu arbeiten gewesen wäre in Pandemie freien Zeiten, wo einem das Publikum klatscht, aber hier reicht es langsam, bei allem guten Willen zu unser deutschen Treue und Spare in der Zeit, dann hast Du ...

 

 

 

Dass sich auch mit Alternativen leben lässt, wird im Fernsehen dagegen selten bis gar nicht diskutiert.

 

Während in den Intensivstationen das Personal, wie es sich liest, derart am Limit angelangt scheint, das massive Ausfälle befürchtet werden und damit die Versorgung der am meisten bedrohten Leben.

 

Als Sozialberufler kann ich es mir vorstellen, dass der Weg ins Burn Out immerhin eine Möglichkeit darstellt, der Selbstaufgabe und der Gewissensfrage zu entkommen.

 

 

 

Wie ich an anderer Stelle schon bemerkt habe, hätte ein Streik des medizinischen und Pflegepersonals in der jetzigen Situationen wohl die besten Aussichten, langfristige Verbesserungen der eigenen Arbeit zu erreichen, bessere Bezahlung eingeschlossen.

 

Oder eine Verhängung des Ausnahmezustandes, weil alles drunter und drüber geht, wenn man wirklich Ernst damit macht.

 

Doch kaum jemand in diesem Berufsspektrum will so etwas erreichen auf Kosten der Gesundheit oder gar des Lebens von hilflosen Mitmenschen.

 

Selbst die Zeit, immer vorweg in humanistischer Tradition gab in einem vor 4 Jahren erschienen Artikel über Missstände in der Pflege der darin vorgestellten Pflegefachkraft Frau Mustermann* sogar eine Teilschuld daran, dass sie allmählich ausbrennt in ihrem Berufsalltag, weil sie nämlich genau auf diesen Schritt bewusst verzichten möchte, ein besseres Leben führen zu können auf Kosten der Hilflosen.

 

Die Gegen-, die Geberseite sollte sich hier bewegen, alle ein besseres Leben führen zu lassen und absolut berechtigt, wie ich finde.

 

Aber sie tut es dann nicht, weil man das ethisch- empathische Empfinden von Frau M. einzuschätzen weiß und das ihrer Kolleg*nnen auch, dank der Statistik.

 

 

 

Im Bankwesen, im Handel und in der Industrie kann man scheinbar gut damit leben, wenn der eigene Profit am anderen Ende der Leitung echte Leichen produziert, weil dies ja wohl immer wieder geschieht oder sogar von der Politik durchgewunken wird, wenn vor der eigenen Haustür der Rhein mit Giftmüll zupanscht wird, wie im Zuge des Sandoz Skandals auch hierzulande schnell mit eingestiegen wurde im Einleiten in der Gewissheit, dass die Berichterstattung sich bald anderem zuwenden würde als weiter täglich von einem erneuten Versehen bloß zu berichten?

 

Das ist gar niemals geschehen, sagt ihr? Recherchiert das mal..

 

Auch wie nach Fukushima Aufräumtrupps durch die Reaktorhölle geschickt wurden (von den Betreibern selbst war keiner darunter) und die sind inzwischen alle gestorben oder auf schlechtem Weg dahin, was man hört, aber als Helden immerhin, mit einem fragwürdigen Honorar für ihre Bereitschaft zur Selbstaufgabe, vielleicht noch einer höheren garantierten Hinterbliebenen Rente, wer weiß?

 

 

 

Die gute Nachricht des Tages ist: Wenn es dieses Etwas, diese Kraft, die Einstein seine unbekannte Variable nannte und andere ihr Chi, ihr Prana, ihren Äther, ihr Vril, ihr Orgon oder auch ihre Große Medizin und wenn es die wirklich gibt, dann ist doch alles gut, weil wir haben dann doch etwas, dass wir als dafür konstruierte Integrationsorganismen in uns aufnehmen können, um damit zu tun, was immer wir tun wollen, jeder für sich...

 

Ich ahne, es wird niemand, wo es grad wirklich und ernsthaft um Leben oder Tod geht dazu befragt oder ihm mitgeteilt werden, dass er es jetzt auch selbst entscheiden darf, ob es wirklich noch weiter gehen soll und wie ich Zeitgenossen in die Zukunft schauen sehe und ihre Kommentare höre, auch zu Fragen von Langlebigkeit, sollte es mich nicht überraschen, wenn da viele auch einfach genug von allem haben, aber wer weiß und es ist vielleicht genau jener unter ihnen, dem noch mal eine zündende Idee kommt, wenn er sich fürs Weitermachen entscheidet wie Herr Buckminster Fuller, an einen sehr sensiblen Punkt seines Leben gelangt, erfolglos im Beruf, geliebte Tochter jung verloren, bereit zum Gang in den eisigen See, entschied er sich dann anders in der Gewissheit, dass das Leben zu groß ist, um in ihm zu scheitern.

 

 

 

Hier dagegen vernehme ich eher..der hat gut reden, der Mann, ohne all das, was mich hier gerade am Leben hält, gäbe es so ein Entscheiden sowieso schon mal nicht mehr…

 

Und das ist zweifellos wahr.

 

Anderseits finanziert aktive Selbstheilung einem keine teuren medizinischen Apparate, die man selbst wohlmöglich noch mal bräuchte und auch kein wie Krebs wucherndes Gesundheitssystem, das auch immer mehr Menschen ernährt und entlohnt, letztlich.

 

Und auch das ist wahr...

 

 

 

Es erscheint nur fair, beizeiten Vorsorge für sich zu treffen, denn wahr ist auch, dass es Menschen unter uns gibt, die sich weit weniger anfällig zeigen, gegen Ansteckungen wie auch vielen anderen Wechselfällen des Lebens gegenüber oder wie Nietzsche hier einmal mehr zitiert sein könnte.

 

Und wiederum, der hat gut reden, der Mann und wie auch immer man das anstellt, mit dem Willen zum Trotz, in Drachenblut zu Baden oder mit anderen Wundermitteln (die Mär vom Jungen Blut soll hier nur der Vollständigkeit erwähnt sein, Wirkung zeigt es ja weder an Donald Trump noch an einem seiner Herausforderer oder Hillary Clinton etwa, die das schon für ihren Bill gut gebrauchen könnte, sollte man meinen, ihm eine unwiderstehliche Praktikantin zu geben..).

 

Doch die Bedenken der Frau Mustermann bleiben bestehen.

 

Ist das Leben wirklich zu groß, um es scheiten zu lassen?

 

Falls Sie jetzt nicken, Frau Mustermann, das gilt auch für ihr eigenes.

 

 

 

Und besser als in seinem Beruf auszubrennen, erscheint mir allemal, seine eigenen Möglichkeiten erst einmal besser oder überhaupt kennen zulernen, um sich danach der Frage zuwenden zu können, wie wir eigentlich leben wollen, wenn sich heraus stellt, das angesichts der neu auftretenden Varianten des Covid, während das Impfen gegen seine erste Form nun angelaufen ist sich als ein Hase & Igel Spiel abzuzeichnen beginnt, in dem das gestern noch normale zur morgendlichen Utopie geworden sein könnte- wann endet es wohl damit, dass so eine Aussicht weiter beharrlich ignorieren wird und auf Rückkehr zum alten Weg bestanden, der, wir wissen es von seriösen Klimaforschern und den Statistikern auch, hier zum Dritten, dass es ohnehin der Weg in eine Sackgasse ist und also ein Irrtum, der sich aber erst für spätere Generationen als solcher zeigen wird, doch bitteschön nicht im eigenen Restleben…

 

Was sagte Einstein damals noch über das Wesen des Wahnsinns..?

 

 

 

 

 

*)Die Zeit hat Frau Mustermann damals anders benannt und ich bitte um Nachsicht, wenn ich zwar annehme, dass er Müller war, aber nicht sicher genug darin, ihn hier möglicherweise falsch zu zitieren, während die ethische Grundhaltung musterhaft genug ist, ihren wirklichen Namen zu ersetzen.