Gestern Nachmittag ist ein 75 Stunden dauernder Christmas Afterglow an sein Ende gelangt als Gesamtsumme meiner Arbeitsstunden. Nun ist es endlich wieder Zeit für…
,.was?????
An ein Meer an Möglichem zur Kreativität oder Selbstverwirklichung oder sonstiger Verfügbarkeit für Liegengebliebenes gelangt, erstarre ich immer wieder vor seinem bloßen Anblick, kennt ihr das auch, statt eilfertig darin einzutauchen und wild darin herumzuwühlen wie eine Flunder, darin herumzuspringen wie ein Delphin und mir die funkelnden Tropfen der Inspiration auf das wieder fester werdende Haar prasseln lassen, so wie Dagobert Duck seine Freizeit im Geldspeicher gestaltet…
Mir dagegen geht es eher wie David Crosby mit seinem beinah abgeschnittenem Haar, über dass er vor über 50 Jahren Wehklage erhoben hat und von dem er immer noch etwas übrig zeigt, ich fühle es auch, dass ich jemandem diese Freiheit schulde, die ich nun für mich habe, allein zu tun und zu lassen, was ich will.
..aber das Meer immerhin ist schön dabei anzuschauen.
In meiner alten Psychiatrie Zeit begleitete ich mal einen Mann, der von seiner Arbeit so vereinnahmt war, dass sein Chef ihm eine eigene Werkhalle einrichtete, mit einer zweiten Maschine darin, damit sich beide Hände produktiv gebrauchen ließen.
Versucht euch das mal einen Tag lang vorzustellen, mit Überstunden, selbstredend.
(könnt ihr aber auch lassen, wenn ihr wisst, wovon ich schreibe)
Eines Tages begann sich dieser Mann nun von einer riesigen Schlange durch die Stadt verfolgt zu sehen, was als eine Folge zu unserer Bekanntschaft führte.
Ein Fest für alte Freudianer, möchte man meinen.
Wie aber, wenn jener Mann um das Bild von der aufsteigenden Kundalini Schlange gewusst hätte und also auch dessen Botschaft an ihn selbst?
Wahrscheinlich wäre so ein Mann ohnehin zu einer anderen Entscheidung für sein Leben gekommen, bevor sich die Schlange an seine Verfolgung machte.
Oder er hätte zumindest ihr Erscheinen selbst als interessant genug erachtet, dem dann anders zu begegnen, als mit der Angst, zu ihrer Beute zu werden.
Was wiederum ein alter Code in unseren Genen sein dürfte, der in solchen Momenten aktiviert wird, dass man nämlich auch Beutetier ist, wenn Säbelzahntiger draußen ums Eck streunen.
Und was zu diesem Point (Zusammen-)Break führt, der in der modernen Psychologie unter anderem den Übergang markiert von Willensfreiheit zum Zwang(haften), von einem Nachbarn und Bürger zum Wohnheimstrandgut, einem Blick auf ein großes Meer an Möglichkeiten wird da nicht viel an Ursächlichkeit zugetraut..:
..was also Tun?
Im Begehen des Sylvester Abends sind schon einige Ideen mir aufgepoppt, wie sie sich gern beim Tanzen in bestmöglicher Gesellschaft einstellen, da wären noch ein paar literarische Projekte abzuschließen und dann wird es Zeit, sich mal wieder der Musik zu widmen als dem gefühlten Stief-Ich meines freizeitlichen Lebens, bald auch mit Raum dafür, wenn der Sohn ausgezogen ist und natürlich, ahne ich hier schon, wird das Jahr dem einiges dagegen werfen, werde ich zulassen, dass es das entgegen wirft, was mich mir selbst gegenüber entpflichtet, es noch einmal auf mich zu nehmen wie 1997, als ich in einem sechs Monate währendem Prozess 12 eigene Stücke einspielte und mit dem Ergebnis nur insofern zufrieden war, dass visiertere Musiker es so nun hätten einspielen können, wie ich es zuvor nur im Kopf hatte tönen hören.
Das Dieter Bohlen ähnlich unterwegs sein soll in seinem Schaffen, tröstet mich dabei leider nicht, wenn ich das Ergebnis höre….
Andererseits rufen Corona und andere, vordringliche Probleme, unter denen dieser so wunderbare Planet gerade alle Mühe damit hat, das gesamtorganische Kollabieren zu vermeiden, meinen Anteil darin unterstützend einzubringen, umso vordringlicher, als dies noch an genug anderen Stellen ignoriert oder geleugnet wird (und wenn ein großamerikanischer Ex-Präsident das unbeirrt weiterhin tut, kann das auch nicht ohne Nachwirkung bleiben bei denen, die ihm hier auch anderswo nacheifern.
Was soll denn für Euch in diesem Jahr das wirklich wichtige Tun sein?