Was macht euer Träumen?
Ich habe seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag an jedem Tag gearbeitet, 12 lange Stunden, also beide Schichten innerhalb eines Wohnhauses, in dem Menschen leben, die wir seit kurzem Menschen mit Assistenzbedarf nennen.
Früher nannten wir sie die Geistig- Behinderten.
Ich nenne sie im Stillen gern meine 7 Zwerge.
(und ich bin natürlich ihr Schneewittchen, zumal an langen Tagen)
Aber ist euch eigentlich gewahr, das Schneewittchens Farben denen des National-sozialismus entsprechen (der das Schwarze darin etwas überbetonte in seinem Tun?)
Wie es in der Alchemie heißt, von Schwarz zu Weiß zu Rot…
Die Mützen der Zwerge sind rote Mützen.
Ich lerne von Ihnen eigentlich mehr als sie von mir oder anders gesagt, wie haben einen gegenseitigen Nutzen aneinander, denn ich bin für sie das, was normal ist und in dem ich es mit ihnen teile, sind sie dann auch mehr normal. (in Grenzen, zum Glück).
Von ihnen lerne ich nämlich über den eigenen Horizont hinaus zu sehen.
Eine Frau etwa, die ich vor Zeiten begleitete, brach sich einmal den kleinen Finger ihrer linken Hand. Alles medizinisch-therapeutische, dass unsereins angedient (und angenommen) worden wäre, lehnte sie mit Nachdruck ab, also ließ man es, wie es war.
Der Finger wurde wieder völlig gesund.
Ihr vegetatives Nervensystem wusste nämlich ganz genau, was es zu tun hatte und wurde dabei auch von keinen daran zweifelnden Gedanken gestört, denn Gedanken als Grundlage philosophischer Erkenntnis waren ihr so fremd wie vieles andere, etwa Höflichkeitsregeln oder die Kunst der Verstellung.
Es erging ihr mit all ihren anderen Erkrankungen ebenso. Und ihr erstes Tönen am Morgen war immer ein fragendes Frohjauchzen. Ungelogen.
Vielleicht ist es heute noch so. Ich vermisse das in manchen Momenten...
Doch sagt selbst, was könnte ich einem solchen Menschen beibringen, wie es sich lebt in einer Gesellschaft, die damit selbst nicht zufrieden ist, wie ich das empfinde und oft genug so erlebe? Während dieselbe Gesellschaft auf diese Menschen eher herab sieht als sich um einen geraden Blick bemüht, denn so ein sabbernde Wesen mit entrücktem Blick, die es zu einer guten Jüngerin von Delirium machte, müsste man sie im Kosmos des Sandman einfügen, die ist doch eigentlich gar keine von uns, oder..?
Bei meinen gegenwärtigen 7 Zwerge wird das auch mitunter gedacht. Und man würde sie gewiss nicht mit einer Mission betrauen wie James Bond oder den Ring nach Mordor zu bringen, doch fragte man sie mal beizeiten mal nach einem Heilmittel für Corona, wer weiß, was sich uns da zeigen würde?
Und wie wir nun zum letzten Tag des Jahres 2020 gelangen und auf ein Jahr zurückblicken, in dem wir vieles verloren haben, was immer so sicher, so gewiss für uns schien, wie mir das Tanzen in Gesellschaft (meine Urlaube nahm ich in diesem Jahr alle wie geplant und jeder von ihnen war schön, lässt sich sicher Neid dazu empfinden oder die Frage, was es wohl braucht, um das selbst zu erleben, ja, was mag das wohl begünstigt haben, ein solcher Glückspilz sollte doch lieber Lotto spielen als seine Zeit mit geistigem Gemüse zu vergeuden und sinngemäß habe ich das auch schon gehört, etwa in der Feststellung „Also Ihren Beruf könnte ich wirklich nicht machen..“ (Worauf ich gern entgegne und meine Stimme dabei absenke, , dass ich es eigentlich auch nicht kann, dass dies aber von meinen Leuten noch nicht bemerkt worden sei, also kein Wort dazu, bitte..), dass wir also so viel verloren haben als Weltgemeinschaft, betrifft diese Menschen ebenso wie Dich, Lesender und wenn da mal auf 2020 zurück geschaut wird im Rahmen einer Evaluation und es zu benennen wäre, ob 2020 nun ein gutes oder schlechtes Jahr für sie gewesen ist, würde sich uns vielleicht eine Ebene der Wahrheit öffnen, die wir noch gar nicht kennen, weil wir sie anders wahrnehmen, die aber dennoch Wahrheit sind, weil diese Leute dasselbe Jahr und denselben Raum und auch dieselben Umstände mit uns geteilt haben und wenn sich ein Impuls mit hinein nehmen lässt nach 2021, dann doch der, dass es andere Wahrnehmungen gibt, als Ausdruck unserer Naturen.
Und dass diese Wahrnehmungen keine Bedrohung unserer Versionen darstellen, sondern eine Ergänzung, in der wir uns mehr und mehr als das erkennen können, als was wir erschaffen sind aus Schwarz zu Weiß zu Rot.
Lebende Potentiale…
Wir sehen uns darin in 2021!!
Eigentlich hatte ich an dieser Stelle über ein YouTube Video schreiben wollen, in dem sich Silke Schäfer mit ihren Betrachtungen zum 21.122020
eine Reihe von Kommentaren eingehandelt hat, die ziemlich einstimmig darin sind, dass sie vor allem Eines nicht wollen, einen einmal
gewählten Glaubenskanal wieder zu verlassen, sei es aus Angst vor dem, was jenseits liegt (in Welten, die nie ein Mensch zuvor betreten hat, wie uns Star Trek doch Mut dazu gemacht hat),
sei es aus Scham oder Trotz, solange einem Weg gefolgt zu sein, der sich mehr und mehr als falsch erweist, aber wo bleiben dann die Jahre, die man daran hingegeben hat- also so was fragen sich
meine 7 Zwerge hinsichtlich ihrer Vergangenheiten eigentlich nie, jedenfalls nicht in einer bewertenden Art.