Mehr vom Pferd

 

 

 

In vorausgegangenen Beiträgen habe ich gelegentlich auf die noch recht junge Geistes-wissenschaft der Epigenetik hingewiesen (obwohl die Bibel sie bereits zitiert). Sie wird meiner Ansicht nach immer noch stark unterschätzt hinsichtlich ihrer Bedeutung für das Verstehen von bedeutsamen Aspekte unseres Persönlichkeitsempfindens.

 

Mein Interesse an Epigenetik begann allerdings schon vor der Erfahrung, dass meinem jüngsten Kind eine ADHS Symptomatik diagnostiziert wurde, was die Frage seitens ihrer Therapeutin an uns Eltern zur Folge hatte, welcher Teil von uns denn wohl dafür ursächlich sei.

 

Ihr habt richtig gelesen. Wie selbstverständlich ging diese Frau davon aus, dass ADHS eine vererbte Symptomatik ist.

 

Bei Krebs Symptomatiken tut das man inzwischen ganz selbstverständlich auf den Auskunftsbögen, die einem in Arztpraxen und Krankenhäusern gereicht werden, es erscheint ihren Auftraggebern selbstverständlich zu fragen, ob es innerhalb der Familie etwa zu den folgenden Krankheiten gekommen ist.., um so mögliche Dispositionen zu erkennen.

 

(wir ersparen uns hier mal eine Auflistung, sie ist beim Arzt eures Vertrauens jederzeit einsehbar, wenn sich euch ein Anlass dazu findet)

 

Meine Frau und ich sahen uns dann auch auf diese Frage an, während jeder dazu den eigenen Gedächtnisspeicher durchschritt.

 

Die Geburt meiner Mutter fand ihren Angaben zufolge während eines Luftangriffs auf Hamburg im Jahr 1942 statt. Beim Versuch dies zu verifizieren, habe ich im Web neben einer Fokussierung auf das Gomorrah Jahr auch folgendes Schmankerl gefunden:

 

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..da weiß man echt nicht, ob man lachen oder weinen soll, nicht wahr?

 

Aber sei es drum, angenommen, es stimmt was Mutter erzählt, dann war bei ihrer Hausgeburt natürlich niemand unterstützend für ihre Mutter zugegen, die Hebamme, Nachbarn und auch alle anderen Familienmitglieder waren in den Luftschutzbunkern und so dürfte es für Mutter und Kind eine mit angstvollem Stress getränkte Erfahrung gewesen sein, die sich, wissenschaftlich betrachtet durch entsprechend komponierten biochemischen Transmitter auch in der ersten Milch nachweisbar sein sollte, die da an meine Mutter mit der Brust gereicht wurde, Prost...

 

Sie will danach angeblich über einen 6. Sinn verfügt haben, der sie schon schreien ließ, bevor überhaupt Alarm gegeben wurde, was sich als innerfamiliäres Frühwarnsystem etabliert haben soll bis zum Volltreffer ihres Hauses 1943 in der Marktstraße, wo heute ein Spielplatz den frei geworden Platz einnimmt.

 

Doch kehren wir für eine Nebenbemerkung noch mal zum Zeitpunkt ihrer Geburt zurück, bei der nun nach langen Jahren, seit sie mir davon erzählte, plötzlich nun doch Unterstützung im Hause war in Gestalt einer Jüdin, die mein Großvater angeblich auf dem Dachboden versteckt gehalten haben will, um ihr bald danach eine Passage auf einem Schiff nach Schweden zu vermitteln (das hat Mutter mir erst nach dem Erfolg von Schindlers Liste so erzählt und vielleicht haben irgendwann alle deutschen Familien so eine Geschichte in petto, mit der sie sich selbst vom mörderischen Tun freimachen können, selbst wenn es nicht wahr wäre, es ist ja stets der gute Vorsatz, der zählt. Mein Großvater selbst etwa verdankt sein Überleben im Dritten Reich jenem unbekanntem Gestapomann aus der Nachtschicht der Hamburger Zentrale, der seinen nackten und frierenden Körper mit einer heimlich zugereichten Decke über dessen Dienst und die kalte Nacht brachte, zurück zu reichen vor Schicht Ende).

 

Wie nicht nur ein Donald Trump uns zu lehren sucht, werden Lügen irgendwann die neue Wahrheit und was bedeutet das dann für Weltgeschichte im Ganzen?

 

Bevor ich meine Quellen weiter zurück verfolge, möchte ich auch die Feststellung einschieben, auf die ich angelegentlich verwiesen habe, dass nämlich dem Mensch nur gegeben ist, solche Dinge zu erfinden, die bereits als Einzelteile in der Gesamtheit der Schöpfung existieren und dass Erfindungen auch eher ein geistiges Transpirieren und Neu- Zusammenstellen darstellen als eine noch nie da gewesene Schöpfung (für die einzelnen Komponenten einer Erfindung gilt das nämlich nicht).

 

Daraus abgeleitet finden wir in der Arbeit mit Heimcomputern und Smartphones Programme, die, wenn wir Eingaben tätigen, den Computer erkennen lassen, ob wir diese schon mal getätigt haben und er uns also darauf verweist.

 

Was innerhalb unserer Nervensysteme nicht anders ist, wie Computer sich ja aus ihm herleiten. Es war das Gehirn, das äußerlich nutzbare Computer erschuf, nachdem ihm ein eingeschriebenes DNA Programm das Gehirn wie einen Computer konstruiert hat.

 

Von wem oder was auch immer das herstammt…

 

Wissenschaft spricht unter anderem seit geraumer Zeit auch von einem Suchtgedächtnis, dass bei entsprechendem Stimulus sofort reagiert und auch nach Jahren der Abstinenz sofortigen Kontrollverlust bewirken kann (als das wohl markanteste Merkmal einer Sucht), Resultat eines Prozesses, der als eine Sucht endet und immer wieder diesem inneren chemischen Zustand zustrebt.

 

Von der Teufelsdroge Bier.., äh, Marihuana heißt es, dass ihr regelmäßiger Konsum langfristig auch bei einer Verminderung der gerauchten Menge kaum weniger wirksam bleibt, weil die äußere Einnahme durch gespeicherte Metaboliten sogleich ergänzt wird, heißt, das innere Gedächtnis reagiert sofort auf die äußere Eingabe oder kann dies zumindest tun, um hier Generalisierungen zu vermeiden*.

 

Und so mag die Erfahrung meines Großvaters als Soldat an der Somme im Morden des Grabenkrieges und seinem Lungendurchschuss, die er als eine traumatische Erfahrung in sein Erbgut eingegeben hat, bei meiner Mutter durch die Umstände ihrer Geburt ebenso aktiviert worden sein und neben der ersten Milch bewirkt haben, dass sie ein Leben lang betriebsam war, etwa neben zwei kleinen Kindern und drei Jobs noch die mittlere Reife auf der Handelsschule nachzuholen und einen Haushalt zu führen, an dem zu beteiligen ich keinen Reichtum an Erinnerung mein Eigen nenne. Auch wenn ich große Achtung vor dem habe, sich das zum Muttertag vielleicht anders gelesen hat, was sie geleistet hat im Leben, es ist enorm.

 

Zu einem Eigenleben gehört dann aber auch noch ein Vater, nicht wahr?

 

Und bei dem hat der Stress wohl schon in seinem embryonalen Werden begonnen, als sein Vater, not amused über sein Entstehen, wie sich hören lässt, denn nun musste er die Trächtige wohl heiraten (es war 36, noch vor dem Krieg) und lud sie daher zu einem Motorradausflug über Kopfstein gepflasterte Straßen, wie sie sich damals noch überall finden ließen, allemal geeignet einen Abort herbei zu führen und ich sehe meinen Vater regelrecht vor mir, wie er sich da im Inneren an seinem Leben festhält, vielleicht gar an der Nabelschnur, so eine Turnseilerfahrung hat auch mein Leben geprägt..

 

Er ist dann ein recht unruhig, umtriebiger Mensch geworden. Und ein Hypochonder. Und es ist einer seiner markantesten Wesenszüge, dass er bei all seiner Geselligkeit und seinem Umgang von vielen anderen im Leben geschätzt wurde und doch immer innerlich Distanz zu ihnen gehalten hat, die es schwer vorstellbar macht, einen wahren Freund an seiner Seite zu sehen, mit dem er sich bis in seine Tiefen ausgetauscht hätte, ein Freund, wie Beethoven ihn Schiller im 4. Satz seiner 9. Symphonie preisen lässt.

 

Erst jetzt, wo eine diagnostizierte Demenz ihn allmählich aus dem Leben trägt, stellen sich bei ihm die Momente intimer Nähe ein, die man zu anderen Zeiten vermisst hat als ein Sohn, aber besser spät als nie...

 

Aus zwei solchen Quellen entstanden war dann keine Frage für mich, wer von uns Eltern dem jüngsten Kind diesen Frosch in seine Wiege gelegt hat.

 

Obwohl meine Frau dem gut widersprechen könnte, bei allem, was sich vor ihr in ihr ereignet hat, in ihren Genen.

 

Und es erklärt mir mittlerweile vieles von meinem Verhalten in Kindheit und Jugend und dem was danach kam, vor dem ich lange oft ratlos gestanden hatte. Es sind ja so einige Bestseller auf dem Markt, die sich mit der Aussöhnung mit dem inneren Kind und anderem beschäftigen, wie die eigene Persönlichkeit zu Besserem finden könnte. Da ich die meisten dieser Werke nicht oder allenfalls angelesen habe, kann ich deren praktischen Wert kaum beurteilen. Aber ich bin überzeugt, dass sich Veränderungen herbei führen lassen, ebenso wie man auch seinen Heimcomputer rebooten oder neu formatieren kann und das wird umso besser funktionieren, je mehr Zugriff man auf die eigenen Speicher zu nehmen imstande wird.

 

In der scientologischen Lehre etwa lernt man, sich zu clearen, in dem man seine negativen Programme (Scientology nennt diese Engramme) in sich noch einmal durchlebt und dann löscht. Das wird als praktisch empfohlen, da laut der in dieser Pseudo Religion gelebten Weltanschauung wir nicht nur inkarnierende Wesen sind, die hier mit ihren individuellen Erfahrungen zurecht zu kommen haben, sondern auch in immer neue Genstränge hinein inkarnieren, die ihrerseits kollektive Erfahrungen ausgebildet haben, jedenfalls hat mir das ein praktizierender Scientologe mal morgens um drei in seinem Jaguar so erklärt. Und egal, wie totalitär sich dies Glaubenssystem im Alltag zeigen mag es wäre dumm, deshalb alles abzulehnen, was innerhalb ihres Kanons gilt, zumal, wo es nicht als Inselrealität existieren kann, also anderes zu ergänzen vermag.

 

Mich hat dieses Gedankenkonstrukt schon deshalb beeindruckt, weil die Psychologie der 90er Jahre, in dessen Schattenbereich ich zu jener Zeit tätig war, mir und den von mir gekannten Klienten auch keine besseren Antworten darauf zu geben imstande schien, als dies vorwiegend medikamentös zu begleiten, was sicher seine Berechtigung hat, weil es neue biochemische Milieus schafft, aber keine Antwort darauf geben, was eigentlich den Stoff ausmacht, der wir sind und wieso es dann mit dem schief geht in dem Versuch, eine gelingende Zukunft zu erschaffen.

 

Auf YouTube stieß ich jüngst auf eine Reihe Menschen mit ganz außergewöhnlichen Fähigkeiten des Sehens, Hörens und anderer Ungewöhnlichkeiten und nach wie viel verschiedenen Richtungen hin und auch welche da ausgelassen wurden, weil wir deren Skills ja ohnehin kennen, Maradonna etwa (Gott wartet mit einem Lederball auf ihn und freut sich schon auf Unterrichtsstunden), Lennon, Hawkins, Heisenberg, Wilson, Vonnegut und, und, und.., ließe sich aus all deren Talenten und Besonderheiten ein Mensch zusammenmorphen, wäre dieser Mensch wohl jedem anderen überlegen, nicht aber der Menschheit im Ganzen, die sich im Hintergrund weiter entwickelt als unsere große Hoffnung.

 

 

*) Drogen sind hier ein plakatives Beispiel. Wie wäre es mit einem alten Schlager oder einer Filmszene, in der es euch sogleich im Inneren packt und die alte Hormon Cocktailmischung zueinander findet mit dieser möglichen Beigabe an Sehnsucht, den Moment, der damit ursächlich verbunden ist, noch einmal erleben zu dürfen, das können sicher auch Leser*innen außerhalb eines Drogen Interessentenkreises für sich bestätigen, oder ? Es ist halt die Art, wie ES uns konstruiert hat: Effektiv, aber anfällig (seufz/freu).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*) Drogen sind hier ein plakatives Beispiel. Wie wäre es mit einem alten Schlager oder einer Filmszene, in der es euch sogleich im Inneren packt und die alte Hormon Cocktailmischung zueinander findet mit dieser möglichen Beigabe an Sehnsucht, den Moment, der damit ursächlich verbunden ist, noch einmal erleben zu dürfen, das können sicher auch Leser*innen außerhalb eines Drogen Interessentenkreises für sich bestätigen, oder ? Es ist halt die Art, wie es uns konstrruiert hat: Effektiv, aber anfällig