Die Stille zwischen den Schüssen

Edamer Katzen erscheinen stets unerwartet, aber immer mit einem Grund
Edamer Katzen erscheinen stets unerwartet, aber immer mit einem Grund

 

 

 

 

 

 

Ein 23. November vor 57 Jahren war der Talfahrtmoment zwischen zwei Ereignissen, die nicht nur neue Höhepunkte eines kollektiven Entsetzens markierten, sondern auch für eine lehrreiche Erfahrung* in der menschlichen Kulturgeschichte stehen.

 

 

 

Es geschah wohl zum ersten Mal überhaupt, dass ein Staatsoberhaupt und auch noch das amerikanische als Weltmacht der Herzen** so plötzlich und unerwartet (außer von einer Minderheit, die realistischer gedacht hat und/oder irgendwie darin eingebunden war) aus seinem prunkvollen Leben gerissen wurde.

 

 

 

Und aus unserem Leben, wie sich die Anteilnahme dazu zeigte und das Fernsehen in der ganzen Welt darüber berichtete, Bilder, die es ausstrahlte zum Geschehen rund um Dallas, zum Entsetzen und der Sorge einer bereits hier tief gespaltenen Nation, fassbar nun, mehr als es ein Telefonanruf über die Ereignisse bewirkt haben könnte oder ein Telegramm oder ein Postschiff, dass dann auf Lummerland noch aufgehalten würde wegen einer Sendung, nach dessen Adressat erst mal gesucht werden muss.

 

Es scheint tatsächlich, als hätte eine ganze Welt ihren Präsidenten am Vortag verloren und auch, wenn das Ereignis selbst nur ein paar hundert Augenzeugen hatte, dank des Zapruder Films lässt es sich immer und immer noch mal betrachten und kontrovers diskutieren, von wo die Schüsse nun wirklich kamen.

 

 

 

Ein anderes Ereignis hat dies mittlerweile abgelöst und seinen Prozess, auf die Welt einzuwirken erneuert, die wiederum und diesmal in noch viel größerer Zahl live dabei war, als die Türme fielen, sogar der zweite Einschlag ließ sich miterleben, wenn man schnell den richtigen Sender dafür gefunden hatte, worüber am nächsten Tag auf dem Schulhof einander überschrien wurde, wie bei uns damals..

 

 

 

                                                                       Boah, habt ihr’s auch gesehen, voll krass, oder?

 

 

 

Nee, das gestern war krass, das hätte ich viel lieber gesehen als die blöden Mädchen…

 

 

 

                                    Jaaa….

 

 

 

Was du immer hast mit denen…

 

 

 

                                                                       Habt ihr die Frau von dem Präsidenten gesehen?

 

                                                                       Die sieht voll knorke aus…

 

 

 

Ja, aber jetzt isser tot.

 

 

 

                                                                       Eben, die ist jetzt zu haben…

 

 

 

                                    Ah, hört ihn an, woll’n wir sammeln, dass er rüber fliegen kann?

 

 

 

Wir Erwachsenen waren auch am 11.09. noch lange in einer Schockstarre und die Glotze lief und lief und auch gleich am nächsten Morgen wieder oder man rief kurz an von der Arbeit und fragte, ob es schon was Neues gab, dass sie zeigten.

 

 

 

Für alle, die alt genug sind, dass zu erinnern, aber noch zu jung für Dallas, es war dort nicht viel anders als in euren September Tagen.

 

 

 

Und doch gibt es einen wesentlichen Unterschied, neben den damals beschränkteren Möglichkeiten der medialen Aufbereitung, wo bei Fußballübertragungen im Westen von Deutschland ein Kommentar zur Statistik ebenso befremdet hätte wie es Namen der Spieler heute tun, wo man glaubt, ein anderes Länderspiel zu verfolgen.

 

Bis zum 11. September hat es da nach allen Seiten hin nachgerüstet.

 

 

 

Was der 11. aber nicht zu bieten hatte, war jene Zugabe von Dallas, die sich am Tag nach der Stille einstellte, als ein von Mord erschüttertes Fernsehpublikum es da live verfolgen konnte, wie der mutmaßliche (mutmaßlich? Ha, allein wie der aussah, er war es, aber garantiert!!), wie Osama BinOswald in einer Polizeigarage nun selbst erschossen wurde. Mord! Live im TV!

 

Zuvor hatte sich der Kerl der Presse gegenüber als Sündenbock dargestellt. Klar…

 

Doch der Mörder und der Sündenbock, sie kannten einander.

 

Das ist hinlänglich belegt, wird aber beharrlich ignoriert.

 

Und wurde damals natürlich auch nicht berichtet.

 

Es ist seither über all das so viel spekuliert worden, dass es müßig wäre, dem noch etwas beifügen zu wollen. Bei Vankin & Whalen*** findet sich ein Name, der nicht oft in diesem Zusammenhang genannt wird, ein General Willoughby, der in die ganze Sache verwickelt gewesen sein soll und der (auf Wikipedia, nicht bei Vankin & Whalen zu lesen) auch derjenige war, der den legendären japanischen Dr. Mengele, Shiro Ishii davor bewahrte als Kriegsverbrecher gehängt zu werden und ihm eine neue forschende Existenz in den USA ermöglichte.

 

Man stelle sich vor, das wäre 1963 schon weitläufig bekannt gewesen….

 

 

 

Doch letztlich binden diese Fragen Energien, die sich anderswo sinnvoller nutzen lassen, sich etwa auf das nächste soziale Experiment dieser Art vorzubereiten.

 

 

 

Und was passiert ist, ist letztlich passiert.

 

 

 

Willoughby ist tot, ebenso wie Ishii und jeder andere, der von Kennedys Tod profitiert haben dürfte und neben BinLaden, Mohammed Atta und all den anderen dürfte das auch hier irgendwann der Fall sein.

 

 

 

Soll Gott sich um sie kümmern.

 

 

 

Das klerikale Amerika, dass sich mehrheitlich hinter Trump scharrt, wird dem sicher eher zustimmen als seinem ausgerufenen Wahlbetrug.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*) Es hat da sicher auch viele Hochzeiten gegeben an einem Freitag, als glücklichen Tag dafür. Und Geburten auch. Und Großzügigkeit. Und Mildtätigkeit. Und Gewissenhaftigkeit. Und Gaunereien.

 

**) Naja, für uns waren sie das auch über lange Jahre, oder nicht?

 

***) Die 50 größten Verschwörungen aller Zeiten