Tja, mein lieber Freund, nun ist es wirklich schon wieder vier Wochen her, dass wir unabhängig (und ohne, dass wir überhaupt davon wussten- waren wir nicht erst im September im Kino und danach so gesprächig speisend?) auf dieselbe Nordseeinsel gefahren sind, auf der ich schon so viele Erfahrungen gemacht habe, dass sie mir zu meinem Kraftort geworden ist und ausgerechnet dort begegnen wir uns nun kurz vor Deiner (eurer) Abfahrt und auch nur aus einer Laune heraus, denn der Weg, den ich nahm, gehört ansonsten nicht zu meinem üblichen Tagewerk, wie einst die Magd, die ihren Umweg nahm und da meine Mutter an ihrem Haarschopf in der Jauchegrube entdeckte, ein Geschick, ohne dass es mich heute nicht gäbe und damit auch keine Freundschaft zwischen uns, wenn man bedenkt, wie vielfältig Wege zu einer solchen sind. Es ist schon ein besonderes Jahr, für wahr.
Jetzt also sind wir schon wieder vier Wochen weiter in der Zeit nach des Trumps erwarteter Niederlage, dessen Nichtanerkennen Können noch beinah die Hälfte der Wählerschaft dort beeindruckend genug empfindet, ihn trotz seiner Vorankündigung, dass genau so etwas geschehen würde, zu ihrem Präsidenten zu wählen (den Simpson Clip, den Du mir neulich verlinkt hast, kannte ich schon, Halloween Special vor.., ich weiß nicht wie vielen Jahren, aber es hat etwas prophetisches, das heute zu sehen).
Mein einstweiliges Resümee: Es seht nicht zum Besten in der Welt und also auch nicht bei uns im Lande, wie wir uns nicht einfach exterritorial erklären können und damit zum Eigentum der ersten landenden Aliens, die das dann für sich beanspruchen sollen. Obwohl, wenn ich so darüber nachdenke, wäre das mal eine Möglichkeit, wie sich ein Keil hinein treiben ließe in die immer schnellere Beschleunigung des Zeitgeschehens im Wettlauf zwischen kapitalistischer Krise, politischer Krise, gesellschaftlicher Krise, psychischer Krise (jeder 3,5 Einwohner der EU hat diese inzwischen als Diagnose- wer von uns beiden nur zur Hälfte, mh?) und natürlich der allgegenwärtigen ökologischen Krise, die unter anderem das Covid 19 Partikel als eine Antwort bereit gehalten haben könnte- wenn das nicht doch ein Insiderjob war und damit Teil der politischen Krise, in der es immer noch geglaubt wird (und Trump steht auch dafür), dass man irgendwas hinfälliges noch einmal Great machen könne, mit Gründen und mit Mitteln, die uns aber einfach nicht mehr genug befriedigen, wie die psychische Krise zeigt, es braucht vielleicht genau jetzt einen neuen Masterplan Entwurf und der sollte möglichst viele Gewinner schaffen um für genug Leute attraktiv zu sein.
Wenn die Welt hier unserem deutschen Beispiel mal so folgte, wie Kaiser Wilhelm sich das gewünscht hat, dann würde bald alles nach außen oder oben schauen und exterrestrisches Leben erwarten mit der Spannung eines Roulette Spielers oder der Sehnsucht eines vom Hiesigen Übersättigten, welches Land da wohl als erstes von seiner weltlich aufgehäuften Schuldlast befreit wird. Und natürlich, wie man sich das Leben solange noch angenehm gestaltet, jeden Tag Sylvester...
Im eigenen Hause ist gegenwärtig die Deutsche Geschichte zu Gast, Abschnitt ihrer Teilung, heißt die jüngste Tochter hat sich mit Covid 19 infiziert und ihre Mutter angesteckt, während die Geschwister und ich negativ getestet wurden, so dass unser Leben derzeit auf verschiedenen Ebenen stattfindet (in einem Deutschland oben und einem Deutschland unten und auch in fünf individuellen Arten, mit diesem Umstand zu leben. Dass wir, also die hier als Negativbefundenen nun in einer Quarantäne sind und keinen Fuß auf die Straße setzen dürfen, ist eine Erfahrung, die uns sogar noch etwas weiter zurück in die deutsche Geschichte treibt, nämlich dem Ausgegrenzt sein. Einkaufen können für Dich jetzt nämlich nur noch andere. Und wenn Du keinen kennst oder alles Dich hasst, warum auch immer, dann gibt es jetzt nichts im Haus, außer dem, was man sich schon immer dafür auf die Seite gelegt hat und ich finde, das bewirbt das Preppern nur insofern, dass man dann ruhig mit der ganzen Welt über Kreuz liegen könnte, aber will man das denn wirklich und auf welches Ziel hin?
Unsere Aus- bzw. die Eingrenzung hier erleben wir als solche nur im Rahmen der dazu geltenden Vorschriften als ein Glück (oder eine Dividende sozialen Interagierens). Und wenn einem so viel Schönes wird beschert.., ..glaube ich dennoch, dass da etwas ist, das smarter ist, als wir selbst, wenn auch nicht allem gegenüber, was wir sein könnten und dass es dafür kein Greater braucht, als es nun mal ist.
Lass das Universum sich doch ausdehnen für anderes…
grüßt Dich Dein alter Freund