Neulich hinter Damaskus...

 

 

 

 

 

 

.und es geschah, dass Gott mich fand in der Wüste (die er als Weinberg gedacht, wie man mich einst gelehrt hatte- hatte er das eigentlich so gedacht? Ich wünschte, ich hätte da nicht dauernd nur an Mädchen gedacht zu der Zeit, an eine vor allem.., obwohl das Alter ja danach rief)

 

Und Gott jedenfalls sprach:

 

„Vor Allem, was Dir mein Angesicht sein kann, werde Ich Dir nun Drei Fragen stellen:“

 

„..ähm, wie ehrlich muss ich da antworten?“ fragte ich in den Moment der Stille hinein, der eintrat, denn das hier war anders, als vor einem Standesbeamten oder einem Gericht zu stehen und ich war kurz versucht, mich meines Namens, meines Auftrags und an die Hauptstadt von Assyrien erinnern zu wollen (nur um diese Möglichkeit einzuschließen), als ER fort fuhr...

 

„Doch zuvor darfst Du auch an Mich drei Fragen stellen. Sollen wir schon mal mit dieser beginnen..?“

 

„Einen Augenblick…“ Lohnte sich die Frage nach der Ehrlichkeit? Mhh……………………..

 

„Ich warte…“

 

„Das Böse, Gott, wie kann ich ihm nur entgehen?“

 

„Wie kannst Du von ihm lassen, hattest Du wohl fragen wollen?“

 

„Und ist das jetzt Deine erste Frage..?“

 

„Allerdings! Meinst Du, ich mach mich auf einen so weiten Weg zu einem, der nicht mal darum gebeten hat, wo doch so viele Andere das aufrichtiger wünschen und ich ohnehin keine freien Tage mehr habe seit meinem Siebenten während der Schöpfung..?“

 

„..Deine zweite Frage?“

 

„Übertreib es bloß nicht… und sag, wie ist Deine Antwort, böses zu lassen?“

 

„Das ist.., naja, irgendwie doch immer so ein Prozess, oder? Eine Suche nach Antworten, eine zur anderen und bei mancher habe ich mir schon gewünscht, dass Du dann da gewesen wärest, sie zu erläutern und vielleicht ein wenig zu meinen Gunsten zu beeinflussen, klar, äh, warst Du..?

 

„Wäre ich es, wäre, was passierte, dann immer noch passiert und nicht nur an Dir. Weil jeder, genau wie Du, es genau so haben wollte.“

 

„Dann hoffe ich, dass keine Strafverteidigung je versucht, Dich als ihren Entlastungszeugen aufzurufen.“

 

„Ich kann Dir nur Antworten geben nach meiner Natur. Wenn es Dir an Verständnis fehlt, kannst Du zum Mindesten erwarten, dass es Dir noch offenbar wird, durch andere oder Dich selbst, diesen Bund schließe ich mit allem, egal wie das in meinen Tempeln interpretiert wird.“

 

„Und wie kann ich dann mehr Gutes zulassen, Gott, als meine zweite Frage. Was ist der Dreh dabei?“

 

„Da es Dir geschieht, erkenne es als Gutes. Danke ihm. Es gibt immer eine schlechtere Alternative wie dieses Mädchen, dass Deine Gedanken im Konfirmandenunterricht vereinnahmte. Möchtest Du wissen, wie es zwischen euch geworden wäre.., hier und jetzt?“

 

„Naja, es macht einen schon neugierig, oder? Aber ich glaube, ich verstehe, was Du meinst. ..“

 

Da war mal dieser Mann, der irgendwie mit dem G 20 Gipfel in Hamburg zu tun hatte und er nahm sich eine kurze Auszeit davon in Travemünde am Strand und auf dem Rückweg nach Hamburg fand er in der Regionalbahn mein Portemonnaie, dass mir dort kurz zuvor aus der Tasche gefallen war und er stieg in Lübeck aus und gab es dort am Auskunftsschalter ab, so dass ich es innerhalb der nächsten Stunde wieder in Händen hielt, über das Wochenende mit ein paar Klienten zu einer Kurzerholung an die Ostsee ausgeflogen, vier Tage vor meiner theoretischen Führerscheinprüfung, die einen Ausweis voraus setzt, zwei Wochen vor dem Auslandsurlaub, wo der Kontozugriff gewährleistet sein sollte, die alte Leier….

 

„..aber das warst nicht Du, oder?“

 

„Da es Dir geschehen ist, lass es anderen auch geschehen, lass es wachsen, wie den einen Garten, in dem es Dir auf ewig gefiele.., das heißt, bis die Chose hier mal zu Ende gehen muss, nach den Gesetzmäßigkeiten, nach denen Du jetzt auch Fragen könntest, wenn das Deine dritte Wahl ist…“

 

„Und was ist mit Deinen drei Fragen?“

 

„Sag, liebst Du mich eigentlich?“

 

„Ich.., äh, nein, ich fürchte Dich eher. Schon für alles, was ich so getan hab im Leben...“

 

„Liebst Du mich?“

 

Diese Stimme klang ganz anders, wie die eine Freundes, mit dem man nachts am Lagerfeuer Geheimnisse teilt.

 

Liebst Du mich?

 

Und das war die Stimme eines heiligen Narren, mit dem ich schon Nächte durchgetanzt hatte.

 

Drei Fragen von Gott…

 

„Zwei von Drei sind nicht schlecht, oder..?“

 

„Eben. Und deshalb gibt es kein Grund, keinen einzigen, bekackten Grund, wenn ich mal einen Deiner Lieblingsfilme zitieren darf, warum Du das hier als eine Wüste empfindest…“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

..da hat er aber mal Recht, oder was sagst Du, Neale?