Un Hitler du monde

09.08.2018: Ablaufendes Wasser vor dem Mont St. Michel. Was bleibt, ist einmal mehr einer dieser Anblicke, hinter der sich bloßer Zufall vermuten lässt oder ein höherer Wille
09.08.2018: Ablaufendes Wasser vor dem Mont St. Michel. Was bleibt, ist einmal mehr einer dieser Anblicke, hinter der sich bloßer Zufall vermuten lässt oder ein höherer Wille

 

 

 

            Im Inneren ist ein Universum auch

             Daher der Völker löblicher Gebrauch

             Dass jeder das Beste, was er kennt

             Er Gott, ja seinen Gott benennt.

 

                                             (J.W. von Goethe)

 

 

 

 

Es scheint zu den großen Tragödien unseres Zeitalters zu gehören, dass wir wohl dazu imstande gewesen sind, Menschen zum Mond zu schicken (wenn wir das denn taten, wir trauen den Amerikanern von heute ja zunehmend weniger, in irgendwas kompetent zu sein, aber das, Leute ist ein Irrtum- „..sie baden gerade ihre Finger darin“ wie Tilly im Palmolive Studio dann zu sagen pflegte) oder dringen forschend in mikrobiologische, nanophysikalische Welten vor, die „nie ein Mensch zuvor gesehen hat“, wie Star Trek einst neugierig darauf machte (da, schon wieder die Amerikaner..)…

 

 

 

Wir glaubten auch dem Credo unser Lehrer, dass das Leben ein besseres und die Welt bald eine gerechtere werden müsste, nachdem ja nun alle schlechteren Alternativen genug durchprobiert waren…

 

Aber wie wir als kleines Kind, das jeder von uns einst war, unseren Eltern gegenüber verschämt zurückhaltend geblieben sind, wenn der Anlass es forderte, halten wir uns heute zurück, politische Aufrichtigkeit und Kompetenz so aufgezeigt bekommen zu wollen, wie wir das für jede x- beliebige Produktinformation oder das Ergebnis eines Sportwettkampfes für selbstverständlich einfordern, nämlich immer aktuell und korrekt informiert sein zu wollen…

 

 

 

Wir wissen aus der Geschichte, dass Herrschaft sich immer auch aus der Anwendung modernster Technologien erklärt hat, weshalb es eigentlich nur umso verwunderlicher ist, dass wir davor zurück schrecken, hier mit einer kombinierten Technologie, deren Parameter psychologische Fachkenntnis festlegt, unter Einbeziehung von unserer Körpersprache und der olfaktorischen Analyse, jede politische Schwindelei schneller anzeigbar zu bekommen als einen Bundesligatreffer, seit man den Videobeweis dafür eingeführt hat.

 

Kurzum, wir wüssten es schon im nächsten Augenblick, wenn wir verkohlt werden, stellt es euch mal im Fernsehen vor, in den Tagesthemen Interviews oder bei einem Live- Duell vor einer Wahl, das große Gedränge im roten Bereich der Anzeige.

 

.

 

.ach, das habt ihr euch schon mal vorgestellt?

 

 

 

Glaubt ihr dann auch, dass wir einfach zu nett sind und auch zu kuschelbedürftig, uns darüber aufzuregen, dass man uns diese (längst gegebene! *) Möglichkeit vorenthält ? Wenn man hier Rutger Bregman** folgt, könnte es durchaus so sein.

 

 

 

Aber wenn wir doch eigentlich genau wissen, dass man uns gegenüber nicht aufrichtig ist, quasi aus dem Instinkt heraus, es nur nicht wissen wollen, wie wir das als Kinder den Eltern gegenüber erlebt haben in Momenten mit roten Mantel und Bart Trägern und Bienen umschwärmten Blüten, wer könnte es uns verdenken? Und ließe sich das wohl ändern..?

 

 

 

Hinsichtlich ihrer Aufrichtigkeit kämen die Herren Trump, Putin, Orban, Erdogan und selbst Lukaschenko (ja, auch der hat mal so angefangen..) dem Herrn Hitler sogar nah darin, aufrichtig zu sein, weshalb wohl nicht genügt, nur dies an ihnen festzustellen.

 

Nein, auch ihre Kompetenz, schwierige Ausgangslagen in ein besseres Gemeinwohl zu überführen, also so wenig Verlierer und so viele Gewinner wie möglich zu schaffen mit ihrem Wirken, müsste uns jederzeit als Wissen verfügbar sein.

 

Und ohne Fake News oder Überzeichnungen.

 

Lasst die Fakten für sich selbst sprechen.

 

 

 

Wer stellte sich da dann aber überhaupt noch zu einer Wahl, möchte man meinen oder man verzichtet lieber gleich auf ein solches Legitimationsinstrument wie Herr Kim, der lieber Rohstoffe dafür einspart, die Wahlzettel ihm verschlängen (und ihn ja doch nur bestätigen täten)?

 

Ich weiß nicht, wie es koreanischen Kindern damit geht, als Schüler zweier Martial Art Künste habe ich ein paar koreanische Verhaltensweisen kennen lernen dürfen, die sich auf Traditionen berufen, wie es die katholische Kirche auch tat, als sie erst Mitte letzten Jahrhunderts zu ihrer offiziellen Lehre erhoben hat, dass eine runde Erde um die Sonne kreist. Es wird manchem Novizen bis dahin wohl schwergefallen sein, wie vor spirituellen Eltern, hier zum Dritten, das Gegenteil weiter glauben zu müssen und zwar so fest wie an die Auferstehung, versteht sich.

 

Das eine gibt es nicht ohne das andere, wenn man dem Club zugehört.

 

 

 

Ich selbst verschreibe mich keinem Glauben, der sich nicht auf einer Metaebene teilen ließe. Der Stoff, aus dem ein Goethe die Welt gemacht sah, ist in allen Ebenen, die wir durchleben real, er existiert nicht nur auf Cloud Number 9, wie das in manchen Zirkeln geglaubt und dafür gerafft wird.

 

 

 

Und dennoch bestimmt es Tag für Tag unsere Existenz, dass Menschen uns wie das Spielzeug eines überreichen Kindes benutzen, wie Kurt Vonnegut die amerikanische Politik seit dem 11. September empfand***, einem Kind, dem gleich ist, was es zerstört in der Gewissheit, dass es ihm sogleich ersetzt wird.

 

..obschon dies Kindsbild des Reichtums einem Klischee entsprechen könnte, dass in amerikanischer Außenpolitik lediglich zu etwas Wahrem umgewandelt wird.

 

(ich bin gespannt, ob Physiker hier je zu einer verbindlichen Antwort finden)

 

 

 

Folgt man Bregman aber auch hier, ist das gar nicht nötig, weil wir in unserem Wesen das gesamte Spektrum dessen abbilden, was möglich ist. In uns findet sich jedes denkbare Gemüt und nach jeder Auswirkung hin und ist wohl der wahrscheinlichste Grund, warum noch niemand die Welt zerstört hat und das auch weiter lassen wird, weil dem hernach niemand mehr Anerkennung zollen wird.

 

 

 

Und wer sich mit weniger zufrieden gibt, als sich in die Zentren der weltlichen Macht vorzudrängen mit List und Tücke (oft nur geliehenen), der ist einfach nur 2. Liga, eher Vorabend- als Hauptprogramm. Womit sich leben lässt, gibt es in der 2. Liga schon etliche Traditionsvereine, wie auch Traditionsdiktaturen sich oft selbst genug sind. Solange die Amerikaner einen denn gewähren lassen…

 

Womit wir noch mal beim Thema wären.

 

 

 

Dass auf der Oberfläche unserer politischen Bühnen seit geraumer Zeit ein Zuwachs von Repräsentanten des revisionistischen Denken sich einfindet, ist gar nicht einmal überraschend. Es wurde bereits 1980 vom amerikanischen Soziologen Alvin Toffler hinsichtlich ihrer ursächlicher Antriebskräfte erwartet. Toffler weist in seinem Buch ‚Die Zukunftschance‘ für das politische Gemeinwesen auf eine künftige Implosion der Entscheidungsprozesse hin, denen wir nun zunehmend begegnen und bei der unsere Entscheidungsträger gegenüber der Flut aktuell zu treffender Entscheidungen schon aufgrund der Rahmenbedingungen scheitern müssen. Ein Tag hat schließlich nur 24 Stunden und das Beispiel, dass Toffler in seinem Buch dafür anführt, stammt natürlich noch aus der Vor- Internet Zeit und der daraus entstandenen globalen Teilhabe, die uns nun jederzeit gegeben ist und niemals ausruht, wie also soll es sich da noch fundiert und abwägend urteilen lassen?

 

Und wer tut sich diesen Stress denn überhaupt noch an, ohne dafür wenigstens die Annehmlichkeiten mitzunehmen, die sich an solcher Stelle bieten können, die Buffets, die Galas, der Fuhrpark? Eben.

 

 

 

Laut Bregman sind wir eigentlich eher der Homo Puppie. Das deutsche Hausschwein steht unserem Wesen näher als ein Adler und könnte gut das Wappentier unser Herzen sein, das im Adler eigentlich nur für eine hoheitliche Minderheit repräsentativ ist.

 

(oder führt ihr etwa einen Adler in eurem Wappen?)

 

 

 

Doch wenn dies zu große Kontroversen hervor rufen würde, bei Mitbürgern mit einem Glauben, in dem das Schwein als unrein erachtet wird, ließe sich auch eine Wappen Pflanze wählen, angefangen bei der Deutsche Eiche. Denkt an das Kleeblatt der Iren.

 

Vielleicht sollte man uns mal dazu abstimmend befragen..?

 

Und die mehrheitliche Forderung nach der Einführung einer Technologie, die uns ein verlässlicheres Urteil erlaubt, wer unserer Stimme wert sein sollte, was wir geheim und frei und also ohne elterliche Aufsicht tun, könnte zur Folge haben, dass die praktische Ausübung von Macht dann lieber gleich neu gedacht wird:

 

 

 

Mehr Frei.

 

 

 

Mehr Anders.

 

 

 

..und darin Gemeinschaftlich.

 

 

 

Kein Nährboden für die Hitlers dieser Welt...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*) zu sehen 1980 im Film Wolfen

 

**) Rutger Bregman: Im Grunde gut

 

***) Kurt Vonnegut jr.: Mann ohne Land