Das Große Spiel

St. Kröte, Schutzpatron der Starry- Wisdom Church,  Santa Isobel, Fernando Poo (heute, im Jahr der lüsternen Ratte Fernando Po Poo)
St. Kröte, Schutzpatron der Starry- Wisdom Church, Santa Isobel, Fernando Poo (heute, im Jahr der lüsternen Ratte Fernando Po Poo)

 

 

 

Die Kulturgeschichte der Menschheit ist zugleich ihre Gabe und Hypothek unseres heutigen Entwicklungsstandes.

Wir finden darin eine über die Jahrtausende sich immer neu ausrichtende Einflussnahme, zuerst von Stadtstaaten ausgehend, danach von Regionen, von Reichen bis hin zu den Imperien des großen Alexanders, der Römer, der katholischen Kirche und ihrer weltlichen Dynastien, des Britischen Empires und der US amerikanischen Hegemonie, die, niemals gänzlich unangefochten, in der Dauer ihres Währens der Wissenschaft und Forschung jenen Raum gaben, der heute die Technosphäre unserer Zeit ermöglicht.

 

Und wie zu allen Zeiten Fragen über den Sinn unseres Seins und seine mögliche Bestimmung ihre Wege nahmen zu Rechtfertigungen des eigenen Regierens, wie auch zu Scheiterhaufen und in esoterische Zirkel, stehen wir heute an der Schwelle einer weltweiten Erfassung, Identifizierung und Speicherung aller individuellen Gesinnungen und dennoch scheint die damit einhergehende Preisgabe unserer Freiheiten nur eines von vielen Themen zu sein, die derzeit darin ringen, das Wichtigste (oder das Vordringlichste) unserer Zeit zu sein.

 

Es ist, als würden alle Ströme der Vergangenheit einem Kulminationspunkt zufließen, der aufgrund der Angaben des Mayakalender auf 2012 datiert wurde, aber der 21. Dezember jenes Jahres kam und verging und wer hier das Öffnen himmlischer (oder höllischer) Tore erwartet hatte, sah sich getäuscht.

Die Themen indes haben sich seitdem noch vermehrt.

 

Da ist der Klimawandel, dem nach Betreiben der FfF Bewegung jetzt alle Aufmerksamkeit zukommen müsste, um uns die Grundlagen für eine Zukunft und die unserer Kinder und Kindeskinder zu erhalten und wer dabei nicht mit Dystopien liebäugelt, in denen gehofft wird, da irgendwie zu den Gewinnern zu gehören (wie Herr Trump das zu tun scheint..), hat allen Grund zur Sorge, wie uns die Wissenschaft und Klimaforschung weiterhin täglich bestätigen könnte.

 

Daneben gilt es nun Klassen und ethnisch- kulturellen Schranken innerhalb der Gesellschaften überwinden zu wollen (um damit überhaupt erst die Basis eines gemeinsamen Wertes für eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und sich daher nicht in Streitigkeiten über die einzig wahre Religion erschöpfen kann), was im Alltag der Zukunft auch bedeuten wird, sich mit Homosexuellen eine Waschküche zu teilen und eine gefundene Socke nicht für sich zu behalten oder es zu vermeiden, eine Politesse zu fragen, ob in ihrer Heimat auch gleich nach 2 Minuten schon ein Ticket ausgeschrieben wird.

 

Unverzichtbar erscheint nun auch die Bereitschaft, Interessenskonflikte nicht mehr durch Anwendung von Gewalt zu beeinflussen, in dem Bewusstsein, dass Biofeedback ebenso real ist wie die Schwerkraft, gleich wie esoterisch verbrämt einem das klingen mag. Die Tat an einem anderen ist immer auch die Tat an sich selbst, wird schon in der Bergpredigt gesagt und wenn es überhaupt so etwas wie Wahrheit gibt, dann ist sie da gesagt worden, egal ob der Mann nun Gottes biologischer Sohn war oder nur dessen Geist in sich befreit hatte (und wie weit jeder von uns selbst dem noch entfernt ist, lässt sich vielleicht ungern, aber dennoch  resümieren und das immer und überall..).

 

Im Auge zu behalten ist auch das Prosperieren einer Wirtschaft, in der man Wachstum analog zum ständigen Ausdehnen des Universums versteht und also nicht auf ein solches verzichten kann, zumal wenn der Rubel rollen soll und selbst wenn das beinhaltet, Interessenskonflikte mit Wirtschaftsgütern gewaltsam zu entscheiden, Klassen-, Ethnien- und Kulturschranken hierfür sogar wünschenswert sind und in der dem Klima die Bedeutung eines rohen Eis zukommt, dem es bestimmt ist, ein Omelette zu werden.

 

Vordringlicher erscheint es da aber zunächst, einen Impfstoff gegen Covid 19 zu finden, der an die Welt weiter gereicht oder ihr vorenthalten die gegenwärtigen Verwerfungen innerhalb der nationalen Vertrauensbestände zu glätten oder weiter zu vertiefen vermag (und damit nationale Rückbesinnungen forcieren wird und wie der Zauberer Merlin in The Once And Future King feststellte, wenn man immer weiter bloß abgrenzend teilt und teilt, am Ende nur Affen übrig bleiben, die sich von ihren Bäumen aus mit Kokosnüssen bewerfen).

Nebenher, ein solcher Impfstoff aus diesem, unserem Lande, könnte als Geschenk an die Welt mit vielem aussöhnen, was wir an Leid in sie getragen haben.

 

Steigt man indes aus dem Elfenbeinturm hoheitlicher Betrachtungen zum Mensch der Straße hinunter, so begegnet man der berechtigten Sorge, ob dieses, unser Land ihn allein lässt, wenn morgen die Miete nicht mehr zu zahlen ist, weil es halt jetzt noch keinen Impfstoff gibt und dessen wirtschaftliche Folgen anhalten.

Erst kommt das Fressen, dann die Moral, schrieb einst Brecht und lässt er sich hier vielleicht posthum widerlegen?

 

Und was ist mit der individuellen Freiheit, die uns das Grundgesetz unseres Landes versichert, erlaubt es uns wirklich zu tun, was man will und wollen wir das überhaupt, solange das anderen noch nicht möglich ist (das Eugen Debbs Prinzip)?

 

Und wie steht es mit der Ohnmacht, die einen, egal an welche Stelle der gesellschaftlichen Pyramide eingesetzt heute einen Prozess erleben lässt, der unter all den ungelösten Herausforderungen und Fragen allmählich erodiert und kollabiert, wie einst die Stromversorgung auf der Titanic?

 

Sind wir Liebende oder Verdammte?

 

Oder erleben wir einfach nur große und interessante Tage?

 

Weil wir als Spezies nunmehr reif für solche Tage sind.

 

Und die Zukunft als die Vision eines gleichermaßen persönlichen, wie individuellen Paradieses unser Vermögen herausfordert im Großen Spiel.