Zwischenstand:

 

 

 

 

 

 

Die Kulturgeschichte der Menschheit ist zugleich Gabe und Hypothek des heutigen Entwicklungsstandes. Wir finden darin eine über die Jahrtausende sich immer neu ausrichtende Einflussnahme, zuerst von den Stadtstaaten ausgehend, danach von Regionen, von Reichen bis hin zu den Imperien des großen Alexanders, der Römer, der katholischen Kirche und ihrer weltlichen Dynastien, des Britischen Empires und der US amerikanischen Hegemonie, die, nie gänzlich unangefochten, in der Dauer ihres Währens Wissenschaft und Forschung jenen Raum gaben, der heute innerhalb der Technosphäre unserer Gegenwart ermöglicht.

 

Und wie zu allen Zeiten Fragen über den Sinn unseres Seins und seine Bestimmung ihre Wege nahmen zu Rechtfertigungen eigenen Regierens, auch zu Scheiterhaufen und in esoterische Zirkel, stehen wir heute an der Schwelle einer weltweiten Erfassung, Identifizierung und Speicherung all unserer individuellen Gesinnungen und dennoch scheint die Preisgabe von Freiheiten bloß eines von vielen Themen zu sein, die darin ringen, das Wichtigste (oder das Vordringlichste) unserer Zeit zu sein.

 

Es ist, als würden alle Ströme der Vergangenheit einem Kulminationspunkt zufließen, der aufgrund der Angaben des Mayakalender auf 2012 datiert wurde, aber der 21. Dezember jenes Jahres kam und verging und wer hier das Öffnen himmlischer (oder höllischer) Tore erwartet hatte, sah sich getäuscht, einmal mehr.

 

Die Themen indes haben sich seither noch vermehrt.

 

 

 

Da ist der Klimawandel, dem nach Betreiben der F-f-F Bewegung jetzt wirklich alle Aufmerksamkeit zukommen müsste, um uns die Grundlagen für eine Zukunft und die unserer Kinder und Kindeskinder zu erhalten und wer dabei nicht mit Dystopien liebäugelt, in denen gehofft wird, da irgendwie zu den Gewinnern zu gehören (wie Herr Trump das zu tun scheint..), hat allen Grund zur Sorge, wie uns die Wissenschaft und Klimaforschung weiterhin täglich bestätigen könnte.

 

Daneben gilt es weiterhin Klassen und ethnisch- kulturellen Schranken innerhalb der Gesellschaften überwinden zu wollen (um damit überhaupt die Basis eines gemeinsamen Wertes für eine lebenswerte Zukunft zu schaffen und sich daher nicht in Streitigkeiten über die einzig wahre Religion erschöpfen kann), was im Alltag unser Zukunft auch bedeuten wird, sich mit Homosexuellen eine Waschküche zu teilen und eine da gefundene Socke nicht für sich zu behalten oder zu vermeiden, eine Politesse zu fragen, ob in ihrer Heimat auch schon nach 2 Minuten ein Ticket ausgeschrieben wird.

 

 

 

Unverzichtbar erscheint nun auch die Bereitschaft, Interessenskonflikte nicht mehr durch Anwendung von Gewalt zu beeinflussen, in dem Bewusstsein, dass Biofeedback ebenso real ist wie die Schwerkraft, gleich wie esoterisch verbrämt einem das klingen mag. Die Tat an einem anderen ist immer auch die Tat an sich selbst, wird schon in der Bergpredigt gesagt und wenn es überhaupt so etwas wie Wahrheit gibt, dann ist sie da gesagt worden, egal ob der Mann nun Gottes biologischer Sohn war oder nur dessen Geist in sich befreit hatte (und wie weit jeder von uns selbst dem noch entfernt ist, lässt sich wohl ungern, aber dennoch resümieren und das immer und überall und sofort).

 

 

 

Im Auge zu behalten ist auch das Prosperieren einer Wirtschaft, in der man Wachstum analog zum ständigen Ausdehnen des Universums versteht und also auch nicht auf ein solches verzichten kann, zumal wenn der Rubel weiter rollen soll und selbst wenn das beinhaltet, Interessenskonflikte gewaltsam zu entscheiden, die Klassen-, Ethnien- und Kulturschranken hierfür sogar wünschenswert sind und in der dem Klima nur die Bedeutung eines rohen Eis zukommt, dem bestimmt ist, zum Omelette zu werden.

 

 

 

Vordringlicher erscheint aber zunächst, einen Impfstoff gegen Covid 19 zu finden, der an die Welt weiter gereicht oder ihr vorenthalten die gegenwärtigen Verwerfungen innerhalb nationaler Vertrauensbestände zu glätten oder weiter zu vertiefen vermag (und damit nationale Rückbesinnungen forciert und wie der Zauberer Merlin in The Once And Future King feststellt, bleiben, wenn man immer nur teilt und teilt am Ende bloß Affenhorden übrig, die sich von Bäumen aus mit Kokosnüssen bewerfen).

 

Nebenher, ein solcher Impfstoff aus diesem, unserem Lande, könnte als Geschenk an die Welt mit vielem aussöhnen, was wir an Leid in sie getragen haben.

 

 

 

Steigt man aus dem Elfenbeinturm hoheitlicher Betrachtungen zum Mensch der Straße hinunter, so begegnet man der berechtigten Sorge, ob dieses, unser Land ihn allein lässt, wenn morgen die Miete nicht mehr zu zahlen ist, weil es halt jetzt noch keinen Impfstoff gibt und dessen wirtschaftliche Folgen anhalten. Erst kommt das Fressen, dann die Moral, schrieb Brecht und lässt er sich hier vielleicht posthum widerlegen?

 

 

 

Was ist mit der individuellen Freiheit, die uns das Grundgesetz unseres Landes versichert, erlaubt es uns wirklich zu tun, was man will und wollen wir das überhaupt, solange das anderen noch nicht möglich ist (als Eugen Debbs Prinzip)?

 

 

 

Und wie steht es mit der Ohnmacht, die einen, egal an welche Stelle innerhalb der gesellschaftlichen Pyramide eingesetzt uns heute einen Prozess erleben lässt, der unter all den ungelösten Herausforderungen und Fragen allmählich erodiert und kollabiert, wie die Stromversorgung auf der Titanic? Sind wir darauf Liebende oder Verdammte?

 

Oder erleben wir einfach große und interessante Tage, weil wir als Spezies nunmehr reif dafür sind, die Zukunft als Vision eines ebenso persönlichen, wie individuellen Paradieses herauszufordern im Großen Spiel…