Zum Tag der Freiheit

 

 

 

 

 

 

Es waren unsere Vorväter, die in einem tausendjährigen Reich dessen 1. Mai zum Tag der Arbeit erklärten und ihn zum Feiertag machten.

 

Was wir immer noch gern von ihnen übernehmen und begehen.

 

(oder etwa nicht?)

 

Unsere Vorväter ersannen sich auch ein Motto für eventuelle Aufenthalte in ihren Konzentrationslagern.

 

Was wir nicht so gern von ihnen glauben wollen, alles in allem, nämlich das sie die überhaupt eingerichtet haben und so.. (ist aber geschehen, ohne Scheiß).

 

Doch ließe sich nicht aus beidem ableiten, dass wenn Arbeit uns frei macht, der 1. Mai dann als Tag der Freiheit sich feiern ließe, zumal wenn wir am Vorabend noch dafür ‚gearbeitet‘ haben, im kultischen Tanzen etwa.?

 

(wer wäre auch dafür...?)

 

Nun, wie es aussieht, mag man sich gegenwärtig nicht mal vorstellen, wie wohl einst an Feuern den Enkeln aus dieser Zeit erzählt werden wird, vom ausgefallenen April des Jahres 2020 mit dem alles anders wurde…

 

„Zuerst hatten sich die Menschen nicht mehr angeschaut, wenn sie sich auf der Straße oder beim Einkauf begegneten, so als sei es ihnen unangenehm im anderen einen Träger dieser tückischen Seuche vermuten zu müssen. Der Virus war schließlich überall denkbar und was einer vom Nächsten wusste, war in der Menge dann auch einfach zu wenig, wenn man sich nicht denselben Whatsapp Chat teilte. Das alles  geschah noch im März. Im April, also der nächsten Stufe begann das ganze Land dann allmählich jeden neuen Tag als Wiederholung des Vorausgegangenen zu empfinden, Wenn man ins Fernsehen schaute, sah man jeden Tag die gleichen Gesichter sprechen doch was man sie wirklich sagen hören wollte, sagten sie aber nie, vielleicht, weil sie es selbst nicht wussten, vielleicht, weil sie nur zu gut wussten und Kinder, niemand überbringt gern die schlechte Nachricht, außer er trägt dabei ein Narrenkleid. Glaubt mir, der Botschafterberuf hat einen sehr schlechten Leumund, doch dann wurde alles anders, dank meinem Großvater…“

 

„Ist das der kauzige Alte, der da ganz oben auf dem Berg lebt, Großmutter?“

 

„Er ist nicht alt, sagt er. Aber er litt in jenen Tagen wie alle litten, allein die Sorgen um sich und alle, die ihm lieb waren, wie oft in der Geschichte hatte sich das schon wiederholt und wie viele Tränen sind geweint worden um die, die weniger Glück hatten, wenn es das ist, was es ausmacht, aber nur den Lichten ist es bestimmt auf alle Antworten zu schauen, doch Großvater war bewusst, dass es unter den 14 000 605 Möglichkeiten, sein Leben zu leben nur diese eine gab, die es wirklich wert war, gelebt zu werden, sogar mit solchen Widrigkeiten.“

 

„Das hat er aus Infinity War geklaut!!“

 

„Oder die Macher des Film von einem anderen, wer weiß, jedenfalls sollte es seine Bestimmung sein, das Heilmittel für alle zu finden.“

 

„Wie hat er es denn gefunden, Oma..?“

 

„Also ihr werdet mich bestimmt eine Lügnerin nennen, Kinder, aber mein Großvater begegnete damals einem Mann, der eigentlich von einem anderen Planeten herstammte, einem fernen Stern, erzählte er Großvater im Vertrauen, auf dem eine ganz andere Schwerkraft herrschte als bei uns. Daher erschien er uns hier als ein kolossaler Kerl, dem man nicht so gern im Dunkel begegnet wäre, wirklich nicht, doch auf seinem Heimatplaneten wären alle nur dünne Striche gewesen und leicht in einem Heuhaufen zu übersehen, na, das wäre was, euch Kinder abends ins Bett zu kriegen. Und dieser liebe Mensch, der hier auf Erden so verwirrt davon war, auch das alle ihn ganz anders sahen, als er das bei sich selbst tat und wir schauen immer auch mit unserer Seele in einen Spiegel, Kinder, dieser Mensch jedenfalls, das erkannte Großvater, hatte die Macht selbst die kleinsten Organismen zu verwirren und sie in Boten des Glückes zu verwandeln.“

 

„Und was hat Dein Großvater mit dem Mann gemacht, Großmutter?“

 

„Nun, ein anderer hätten ihn wohl gleich an einen der Pharmakonzerne weiter verkauft, damit Soylent Blau aus ihm hergestellt wird, aber Großvater bat ihn lediglich um einen einzigen Tropfen seines Blutes, um daraus eine Urtinktur herzustellen“

 

„..aus nur einem Tropfen???“

 

„Oh, dem Mann war er das auch nur und Großvater hatte Erfolg mit seinem Versuch. Das Leben nach einem Teelöffel des Heilmittels wurde so, wie es einst von den Propheten versprochen worden war, unser ewiges Schlaraffenland…“

 

„..dann sind wir also gar nicht übergewichtig, wie Mama immer sagt?“

 

„Nein, das seid ihr nicht, Kinder, das rührt nur von der Macht eines fernen Planeten, an den sich unser Blut erinnert. Und es gut, dass ihr das jetzt mal wisst, schlaft schön, bis morgen!“