Heia Walpurgisnacht!

 

 

 

Erinnert ihr noch die Kleine Hexe?

 

Sie, die so gern zum Tanz wollte, ohne Gedanken an die Burschen, nur des Tanzens wegen, Walpurgisnacht

 

Aber sie durfte nicht.

 

Und als sie dennoch hoch auf den Brocken ritt, erwischte es sie natürlich und durch die Rumpumpel ausgerechnet, Wetterhexe, mit der sich mal zum Klimawandel ins Gespräch kommen lassen sollte, wenn man ihr heute begegnet.

 

Ich weiß nicht, ob wirklich so ein Gesetz steht im großen Hexenbuch oder ob es das überhaupt gibt oder ob nicht alles allein der Dramaturgie geschuldet ist, ich meine, es gibt schließlich dann Anlass, zu beschreiben, was die kleine Hexe unternimmt, um als wirklich gute Hexe die Ausnahme für sich zu erwirken, mitzutanzen.

 

Als sich ihr Tun aber als Irrtum erweist, weil es von einer anderen Haltung hergeleitet ist als der von ihr erwarteten, hat ihr Beispiel den Leser doch längst überzeugt, dass zu Hexen fruchtbar sein kann in einer Gemeinschaft, dem besseren Leben der Vielen zu dienen und zu Tanzen als Belohnung... verteidigt sie auch trotzig ihr Tun wie der Adler es tut in unserem Wappen, weil der Brauch ihr danach ruft als eine Hexe…

Das tut er auch heute Nacht wieder. Und was werden wir heute tun, noch erwachsener geworden durch Corona, als wir das je sein wollten, wenn wir der Geschichte von der Kleinen Hexe lauschten oder anderen Geschichten, wie werden wir ein Kinderlächeln sehen, dass diese Geschichte heute hört und zum ersten Mal, Ja, ja, wartet es nur ab…

 

Wir glauben es mehr, als zu wissen, dass es denen da oben bestimmt nicht leichtgefallen sein wird, all die Kontakt beschränkende Verordnungen zu erlassen, die zuletzt schon das Oster- und das Passahfest ihrer wichtigsten Komponente beraubten, nämlich des gemeinsamen Teilens und Erlebens.

 

Zugehörigkeitsgefühl.

 

Wie es nun auch für den Ramadan bestimmt wurde, der grad begonnen hat.

 

Eine solche Prüfung unserer selbst mögen wir uns zuletzt als Kinder gewünscht haben, hergeleitet von den alten Geschichten, wo so was gang und gäbe war.

 

Aber hier und heute? Ach, nö.., die werden es schon wissen, was sie entscheiden und wenn das nicht der Fall ist, hat man es ja eh schon immer gewusst, die alte deutsche Synthese.

 

Doch leitet sich Kultur von Kult ab, von dem, was gemeinsam begangen wird, um die eigene Zugehörigkeit zu bezeugen, zu einer Gruppe, einem Glauben, dem Physischen und dem Geistigen?

 

Was werden wir heute sein, wenn wir uns von all dem Abgekehrt haben als das Diktat eines Virus, das bald geschafft hat, im Schuld hat-Ranking Adolf Hitler abzulösen, man stelle sich vor, ein kleines Etwas, nicht sicht-, noch weniger hörbares stellt sich in seiner Bedeutung noch über den Menschen als Krone der Schöpfung, es müsste nun doch zumindest diesen Glauben nachhaltig erschüttern, dass kein Vertrauen mehr besteht, sich als Herrenmensch zu behaupten ohne Aufgabe der größten Stärke: Gemeinschaft.

 

Die uns online eher noch mehr darin belastet, eigene Batterien wieder aufzuladen.

 

(online zu sein, erhöht noch den eigenen Energiebedarf, kein Geheimwissen..)

 

Jürgen Drews, der Malle-König hat mal über seine Zeit bei den Les Humphries Singers gesagt, dass, sobald sie vor einer Menge von mehr als 6000 Zuschauern spielten, sich das Gefühl noch mal völlig veränderte bei ihm und den anderen und nun stellt euch das bei Hitler vor in Nürnberg vor einer ganzen Million und vielleicht wäre er da noch vor Gericht gegangen, wenn man ihm diesen Standort des Verfahrens garantiert hätte, auf dem Zeppelinfeld?

 

Wenn ihr auch mit so etwas liebäugelt, dann ist dies mein Wunsch an Euch:

 

Schafft euch den Raum dafür heute Nacht.

 

Tanzt für das Leben, dass noch immer in euch ist und um euch herum!

 

Wie die Kleine Hexe es am Ende auch tut und nicht allein, mit ihrem Raben und wenn ihr so einen nicht habt, tut es auch euer altes Kuscheltier oder was noch davon übrig ist seit Kindertagen oder dem, was euch grad die beste Gesellschaft wäre, den eigenen Besen nicht zu vergessen...

 

 

..aber es ist doch seltsam, nicht, dass ein altes, fiktional gedachtes Werk sich in der Gegenwart plötzlich als eine ziemlich reale Herausforderung erweist.