Schneckenschleim und (keine) Sägespäne

          In diesem Bild verstecken sich 46 Personen. Keine von ihnen kann gesehen werden. Dies ist keine Lektion darüber, wie man nicht gesehen wird, sondern ein Begräbniswald.
In diesem Bild verstecken sich 46 Personen. Keine von ihnen kann gesehen werden. Dies ist keine Lektion darüber, wie man nicht gesehen wird, sondern ein Begräbniswald.
..und so sieht der für eine Fledermaus aus, die kurz aus ihrem Tagtraum erwacht
..und so sieht der für eine Fledermaus aus, die kurz aus ihrem Tagtraum erwacht

 

 

 

 

Es gibt wohl nicht viel, was einem mehr an Widerwillen und/oder Abscheu verursacht als eine Schnecke, die über die eigene, glatte Haut hinweg kriecht, allein die Spur, die sie klebrig darauf hinterlässt, Schneckenschleim, bäh….

 

 

 

Obwohl, wenn sich alle individuellen Widerwillen und Abscheulichkeiten mal in eine Reihe bringen ließen und diese, beim nächsten Individuum angelangt sich erst noch alle rezitieren lassen müssten, bevor eigene Abscheu da ihren Platz nehmen darf im Koffer, der sich danach gut irgendwo abstellen lässt und vergessen, als therapeutische Anregung (Wenn ihr also je einem viel zu leichten, am Bahnhof oder Flughafen abgestellten Koffer begegnet, ist das wahrscheinlich keine Bombenattrappe , die man aus materieller Not nicht bestückt hat, sondern so ein Abscheulichkeitskoffer, den man dann auf eigene Verantwortung öffnet (denkt an den Flaschengeist im Dieb von Bagdad, wenn ihr keine rechte Vorstellung davon habt, welche Kräfte ihr dabei entfesseln könntet..)!

 

 

 

Als ich 2014 Urlaub machte auf der Heimatinsel meines Mentoren, dem Geistwesen einer Mühle und unseren gemeinsamen Abend im gleichnamigen Park gerade beendet hatte, gelangte ich zu meinem Ferienwohnen und dort, in der rot gepflasterten Einfahrt zwischen Haustür und Garage fand ich eine Schneckenspur vor, deren im Tür Licht glänzender Schleim ein Unendlichkeitssymbol formte, nicht in der bekannt ovalen Form oder wie oben auf dem Bild, nein, es war eher wie weiche Dreiecke geformt, mit abgerundeten Ecken, aber ganz unzweifelhaft das Symbol der Unendlichkeit, an dass ich da wohl noch mal erinnert werden sollte, möglicherweise, als letzter Gruß vom Müller und hinterlassen von einem Wesen, dass sich Zeit dafür nimmt, jedenfalls in unserer Wahrnehmung (ich besaß damals auch noch kein Smartphone für das schnelle 'Beweisfoto', skizzierte das Ganze lediglich und machte mir so meine Gedanken..).

 

 

 

Nun ließe sich natürlich anführen, dass hier gar keine Absicht im Spiel war. Schließlich hatte lediglich der Wind bewirkt, in dem er zwischen Haus und Garage Wirbel erzeugte, die den Geruch von köstlichem Grün den Sensoren jener Schnecke zutrug, dass sie sich dem zu in Bewegung setzte. Aber das war dann mal ein kreativer Wind, oder wie seht ihr das, solche Wirbel zu erzeugen, die eine Schleimspur sichtbar macht. Es soll schon Pythagoras in Dreiecken einen Schlüssel zum Universum gesehen haben.

 

 

 

Würde euch das nicht auch nachdenklich machen, wie sonst sich eine unsichtbare Welt uns mitteilen kann?

 

Wenn sie das denn überhaupt will...

 

 

 

Wie ich für mich feststelle, tut sie das in einem fort, formt sich in Holz, in Wolken und in Zitronen, in Licht aus dem All und mitunter sogar aus widrigem Schneckenschleim zu Signalen, die sich verstehen lassen (wenn wir dergleichen wollen- meine Beziehung zu Schneckenschleim hat es jedenfalls verändert, das gewiss…

 

 

 

Etwas da draußen ist immer aufmerksam auf unser Denken und Tun.

 

Und offen dafür, dass man sich ihm preisgibt.

 

 

 

Oder, wenn es nicht mehr ganz dafür gereicht hat, dass Angehörige eingeladen sind, den letzten Ruheplatz für einen zu wählen, immerhin...