Von Reichsbürgern, Reisburgern und Eastereggs

 

 

 

 

 

Im letzten Herbst der vulgären Grippezeit begegnete ich auf dem Markt in Alsterdorf einem alten Klienten, den ich in den Jahren 12-14 in seiner Häuslichkeit besucht und in seiner Alltagsbewältigung unterstützt hatte (soweit er das denn zuließ und ich dazu motiviert war..).

Inzwischen 37 Jahre alt und trotz des seinerzeit erlebten Alkohol und Drogenkonsums wirkte er auf mich immer noch so jung, wie ich mich an ihn erinnerte, vielleicht auch vom Umstand getragen, dass er als Indigokind einer Spezies Mensch zugehört, über die im Web genug Wissenswertes zu finden sein dürfte.

Zu seinen besonderen Fähigkeit gehörte es unter anderem, seine Umgebung von ihren destruktiven Vibes zu reinigen, wenn man glaubt, dass dergleichen möglich ist, aber dem Dalai Lama glaubt man so was ja auch.

Ihr hättet wahrscheinlich nicht gern mit ihm getauscht, wenn ihr euch an Trainspotting und die dreckigste Toilette Schottlands erinnert und damit eine ungefähre Vorstellung habt, wie es um seine Toilette bestellt war, doch genug seines Lobpreisens.

 

In seiner neuen Häuslichkeit nun mit Internetzugang versehen, scheint er inzwischen zum Reichsbürger mutiert zu sein, der mir gleich eine Reihe von Empfehlungen mit auf den Heimweg gab, hauptsächlich Clips von Koryphäen jener Szene, die einem da unter anderem erläutern, warum selbst ein Kondom geschütztes Geschlechtsverkehren mit Menschen aus Afrika substantielle Verunreinigungen des eigenen Blutes bewirkt.

Egal, wie man selbst zu solcher Behauptung steht, auf eine Meta Ebene gehoben zeigt es nicht weniger als das Bedürfnis zu Glauben als unsere Natur, zumal in Zeiten von Desorientierung, wovon die gegenwärtige Krise anschaulich Zeugnis gibt.

Und in ihren Konsequenzen, die sich mit jedem Tag deutlicher und einschränkender zeigen, dem Reichsbürgertum und auch ihrer belächelten Nachbarschaft, der Prepper Szene zu einem Oben auf Gefühl verhilft, denn hat man die gegenwärtige Entwicklung dort nicht schon immer vorhergeahnt und also beizeiten vorgesorgt mit allem, was das eigene Überleben sichert?

Wobei Reisburgern eine Chance gegeben werden sollte.

Nun ließe sich dem Reichsbürgertum leicht damit begegnen, seinem Beharren auf der  weiterhin gültigen Gesetzgebung des Deutschen Reiches für sie mit der Todesstrafe zu ahnden, sofern sie als Smartphone Besitzer entlarvt sind oder auch am häuslichen Fernseh- und Werbeempfang Feindsender (von RT bis Fox News) hören bzw. schauen. Sie machen sich nämlich, sofern sie sich dabei nicht auf den großdeutschen Rundfunk beschränken, der nun vom Südpol sendet, faktisch des Hochverrats schuldig, oder?

Weil die Todesstrafe in unserer Rechtsprechung inzwischen abgeschafft ist, dürfte sich als Pendant auch lebenslange Lagerhaft als wirksam erweisen, wo natürlich auf jede Form der Folter und Schikanen verzichtet werden sollte, mit der kleinen Ausnahme des Morgenappels zur Musik von Roy & Anita: "Schön ist es auf der Welt zu sein..."

 

Ich vermute, dass sich eine Mehrheit der Reichsbürger unter solchen Aussichten dann doch lieber mit einer BRD-Firma und ihren Kundenzentren zufrieden geben wird und wer da doch den Gang ins Lager bevorzugt.., nun, jedem das seine, es kann nicht jeder gerettet werden, sagt ein geflügeltes Wort aus der sozialen Arbeit.

..apropos, in den letzten Tagen mehren sich Hinweise, Links, Beiträge und Gedanken, die in der gegenwärtigen Krise ein gewaltiges Manöver sehen, mit dem wahlweise

  • der Deep State satanistischer Blutsäufer weltweit trocken gelegt werden soll
  • das Weltwirtschaftssystem kontrolliert neu gestartet werden soll

beides unter Führung von Donald Trump, der so zum unterschätztesten Präsidenten der Geschichte seines Landes, ja der Welt überhaupt avancieren dürfte

Und wo die gute Mutter Angela ihren Platz bei Madame Tussauds praktischerweise gleich selbst einnimmt. Immerhin verkürzt sich ihr Arbeitstag damit auf 10 Stunden.

Und etwas wirklich Zukunftsweisendes war von ihr ohnehin nie zu erwarten, oder?

 

Dass diese Umwälzung aller Dinge passend zum Osterfest eintreten wird und mit einer dreitägigen Internet/Telefon und Fernsehsperre einhergeht, lässt sich angesichts der dazu gegebenen Möglichkeiten noch nicht ganz von der Hand weisen. Der inzwischen in Kraft getretene Bußgeldkatalog wird die Schafe schon auseinander zu halten wissen.

Doch was, wenn ein sich seit Tagen annähernder Asteroid die Erde gar nicht um die 65 Millionen Kilometer verfehlen will, wie uns das Internet diesbezüglich beruhigt und es in den oberen Etagen längst klar ist, dass hier das Ende aller Dinge naht.

Wie also die Bevölkerung bis zum Impact von präapokalyptischen Zuständen auf den Straßen abhalten („..haben wir nicht irgendwas virologisches parat?“)

Wir dürfen gespannt sein…(aber wollen wir das überhaupt?)