Blinde Kuh

Kuckuck, wo ist das Deutsche..?
Kuckuck, wo ist das Deutsche..?

 

 

 

 

Während in den Laboren der Welt nun nach Impfstoffen zur Eindämmung der Covid 19 Pandemie geforscht wird, ist das gemeine Bürgertum, gern auch als ‚Mann der Straße‘ zitiert (mit einer schrumpfenden Tendenz innerhalb der Gender Mainstream Medien), sind Wir nun auf das beschränkt, was sich im Volksmund ‚Die Alte Schule‘ nennt, Haus- und Heilmittel also, die sich in der Geschichte der Menschheit als deutlich wirksamer erwiesen haben als ihre inzwischen vergessenen Alternativen, wobei immunstärkende Wirkungen von Talk- und Casting Shows noch nicht untersucht wurde, aber jetzt hätte man doch mal die Zeit, zumal ohne all die Fußballstatistiken, die immer vordringlich auszuwerten sind...

 

Ich meine, jeder von uns kennt doch zumindest ein solches Hausmittelchen und sei es, weil neulich der Bohlen einem der rausgewählten Möchte Gern- Superstars das zum Trost empfohlen hat (und Ohropax ist auch hier keine schlechte Wahl angesichts des Geschwätzes, dass sich allerorten einstellt)

Auch alte Geschichten können in dieser Zeit wunderbares bewirken, etwa von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen und tun wir das nicht alle grad im Kollektiv?

Der Ort eines Erzählens sollte allerdings stimmig gewählt sein.

Und für Haushalte mit Fernwärme gibt es sogar DVDs mit Lagerfeuerschein.

Gut wäre allerdings, wenn Zuhörer nicht mit einem Ohr Benachrichtigungen der Web Gemeinde zugewandt blieben, etwa weil grad ein neues Katzenvideo angekündigt ist,  Unart des Informationszeitalters, das sich als digitaler Furz in eine grad entfaltende Stimmung hinein plärren tut.

 

Doch wenn ich das meinen Kindern sagen, meinen sie, ich sei der alte Furz und haben nur zu oft recht damit, seufz (eines lässt sich über diese Generation zweifelsfrei sagen, sie wächst weniger linear auf als jede Generation vor ihr).

Ein mitunter empfohlenes Heilmittel ist es zu Lachen.

Im Umgang mit Covid 19 zeigt sich das sogar doppelt hilfreich, weil anhaltend zu Lachen unsere Lungen von Fremdkörpern befreit, und das umso mehr diese dabei vom Lachen richtig durchgeschüttelt wird.

 

Dass Humor indes zu den Kardinalstugenden eines Deutschen gehört, glaubt man höchstens noch in Nordkorea, wo ein göttlicher Führer so was bestimmen darf, was manche hier den Nordkoreanern zweifellos neiden, wie man sich der Politik gegenüber entfremdet hat (oder inzwischen sogar ein gewählter Teil davon ist) und sich bestimmt selbst gern in Nordkorea ansiedeln täte als Lebensraum im Osten (es ist dort auch ohne einen einzigen Infektionsnachweis- was ohne Testung dafür logische Konsequenz ist, wie mancher Virologe hier einwenden wird, doch nur Nordkorea kann es sich leisten, dass als einen Erfolg zu feiern), gäbe es nicht, ja gäbe es nur nicht diese Sprachbarriere und den Weißkohl scharf eingelegt statt in sauer und ohne Wurstbeilage (die vielleicht reserviert bleibt für Mitglieder der Inneren Partei, wer weiß..?).

 

Ganz nüchtern jedoch und ohne Diktat betrachtet ist Humorstandhaftigkeit, pardon, seine Durchlässigkeit im Deutschen trotz der Tatsache, dass der seit Kriegsende zum Lachen nicht mehr in den Luftschutzkeller zu gehen braucht, verlässliche Grauzone geblieben. Wir begegnen darin nicht nur dem furiosen Sieg Armins über die römischen Legionen, die ihm mit einem heimtückischen Verrat entgolten wurde (typisch deutsch, möchte man da meinen), wie auch an den Nibelungen, die da furchtlos-entschlossen ihren Todesgang antreten und auch das Tönen vom Kaiser Wilhelm vernimmt sich, an sein chinesisches Expeditionskorps gerichtet, allem Viralen in Übersee fest Mores zu lehren. Und natürlich gelangt unsereiner auch immer vor die Tore von Auschwitz, wo es ein Blinder erst auf Nachfrage vorgelesen bekommt, unter welchem Motto sein Aufenthalt hier nun stehen wird (und der das vielleicht erst noch als Garantie auf einen behindertengerechten Arbeitsplatz missversteht, Losverkäufer im Vergnügungspark all jener bösen Geister, die unsere Geschichte immerzu herbeizurufen scheint).

Goethes Worte vom trüben Gast auf Erden irrlichtern da auch noch irgendwo rum, neben den Worten anderer, Schiller, Kleist, Büchner.

Wer geopolitisch seit ehedem sich von Erbfeinden umgeben wähnt, hört besser auf die Warnung Hauffs im Kalif Storch, über dem Lachen sein eigentliches Wesen nicht zu vergessen, denn die Ehre kleidet keine Narren.

Der gewissenhafte Deutsche beugt dem schon seit Generationen vor, teilt die Moral der Verse von Busch (dem deutschen..) und hält darüber hinaus tapfer Distanz zu allem Komischen, wie es uns auch Loriot in seinen besten Momenten vorführt (und es der andere Bush mitunter auch getan hat).

 

Doch halt, sind wir nicht mittlerweile geflutet von Comedy Formaten als ein Beweis unserer Läuterung?

Zeigt sich hier nicht die Humorfähigkeit eines neuen Deutschtums?

MacDeutschen mag so was wohl einfallen, die Programme heißhungrig verschlingen, verdauen und ausscheiden, ohne dabei je ein Sättigungsgefühl zu empfinden oder eine substanzielle Assimilation von Humorika, die sich auch im Alltag einbringt, wo es sich ungebrochen schimpft auf alle, die ihre Haushalte nicht so vorzeigbar im Griff haben wie wir den unseren.

Fragt mal so einen, ob er sich noch an wenigstens einen der Witze von gestern Abend erinnert (oder an das, was der Bohlen neulich empfohlen hat..)?

Tss, wozu, wird es da allenfalls einwenden, gibt es heute doch als Wiederholung oder in der Mediathek!

„..it’s the replay, Stupid!“, wie mancher Ami am 8. Mai 45 gesagt haben dürfte.

Immerhin verfängt so das zwischenzeitliche Bewerben von Konsumschrott, zeigt sich auf den Straßen an prall gefüllten Taschen, mitunter getragen von Menschen, die außer dem nun nichts mehr besitzen und das Leben daher eh nicht wirklich komisch finden.

 

Aber ist es wirklich hoffnungslos mit uns? Sind wir verdammt, vor der Welt ewig als humorlos da zu stehen? Gemach, schon Nietzsche hat seinerzeit erkannt, dass wer zu lange mit dem Drachen Humor kämpft, ihn am Ende selbst verkörpern muss.

Ein paar Beispiele der Nachkriegsgeschichte gefällig?

 

Unsterblich etwa der Ausspruch unseres damaligen Staatsoberhauptes vor Diplomaten fremder Zungen, denen er sich zu Beginn eines Pferdederbys auf Englisch annäherte: Equal goes it loose!

 

Unvergessen auch der Moment, als der seinerzeit noch Reichsdeutscher gewesene Kurt Waldheim als Präsident von Österreich zu seiner Vergangenheit erklärte, nicht er sei damals ein Mitglied der SS Reiterstaffel gewesen, sondern sein Pferd.

Das Wiehern der Welt hörte man damals noch hinter Timbuktu.

 

Unglaublich war es, wie Heiner Geißler seinen Kanzler Kohl wegen Falschaussage in Schutz zu nehmen suchte, indem er der Welt erklärte, der gute Mann sei in diesem Moment seiner Aussage geistig nicht zurechnungsfähig gewesen. Da wird sogar der alte Saddam gegrinst haben. Das hätte sich mal ein Minister bei ihm erlauben sollen…

 

Und als der Freiherr von Gutenberg weit außerhalb der Jeckensaison versicherte, er habe niemals aus fremden Doktorarbeiten für die eigene gestohlen, wird es sogar auf manchem Heldenfriedhof die Rabatten geschüttelt haben. Als wenn ein Deutscher das überhaupt nötig hätte, wo wir unser Geistesgut entweder schon mit der Muttermilch einsaugen oder für alle Zeit immun dagegen bleiben.

 

Wenn also Angela Merkel eine Ansprache mit der Feststellung beendet, dass wir das schaffen (weil alternativlos) oder Lotto King Karl dasselbe beschwört, vier Spieltage vor Saisonschluss mit 10 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz, weiß der Rest der Welt, wie das gemeint ist und lacht sich eins. “..ah, tete quarre, ces Allemands, ha, ha..“

 

Und das immerhin sollte uns ein Trost sein, eingedenk von Kaiser Wilhelm, hier zum Zweiten und seiner Vision nach dem Genesen der Welt an unserem Wesen:

Solange Lachen als gesund gilt, brauchen wir der Welt nicht mehr zu geben, als wir ohnehin für sie verkörpern, als eine Hilfe zur Selbstreinigung, im eigenen Lachen.

Bitte sehr, gern geschehen.